Montag, 15. Oktober 2018

Katzen und Silvester: Notfalltropfen

Sooo.... Jetzt will ich doch mal wieder etwas von mir hören  lassen! Mein letzter Beitrag befasste sich ja mit dem Eierlikör für Hunde an Silvester (neben 'Dreck im Hundefutter' der am häufigsten gelesene Eintrag in meinem Blog) und nun muss ich noch etwas über Katzen sagen.

Einer Katze mit Eierlikör zu kommen - ich fürchte, da wird man wenig Glück haben.

Klar, die sind völlig verschieden und bei der einen oder anderen Katze wird es schon klappen. Anfang der Neunziger Jahre hab ich meinen schwarzen Kater Shadow mal dazu überredet, vom Likör zu probieren. Das Ergebnis war ganz furchtbar! Seine goldenen Augen tränten und er leckte sich immer wieder hektisch über die Nase. Ich hatte so ein schlechtes Gewissen! Da hat er mir vertraut, und ich Fiesling bring ihn dazu, so was Scheußliches zu probieren. Zu meiner Entschuldigung kann man nur anführen, dass ich mit dieser dramatischen Reaktion nicht gerechnet hatte. (Es ist Jahrzehnte her, ich war noch jünger und dümmer.)

Aber was man ausprobieren könnte: Die Notfall-Tropfen von den Bachblüten, auch Rescue genannt. 

Zur Einstimmung hier zwei Bilder von Mulle als Baby:









Anno 2003.
Unsere Mulle war ein halbes Jahr alt und erlebte ihr erstes Silvester. Ich hoffte, ihr mit unschädlichen Naturheilmitteln zu helfen. Also schickte ich den Lebensgefährten in die Apotheke mit dem Auftrag, Bachblüten-Notfalltropfen zu kaufen, und zwar die ohne Alkohol für Kinder und Tiere.

Er kam zurück. Die Apothekerin hatte ihm gesagt, solche Tropfen gibt es nicht ohne Alkohol - was sie ihm mitgegeben hatte, war eine Stockbottle!

Das ist ja nun sozusagen das Konzentrat. Klar, das soll lange halten.

Ich wollte aber eine fertige Mischung. Die ist erstens sehr viel billiger und zweitens, je nach Wunsch, auch alkoholfrei.

Na gut, nun hatten wir dieses Fläschchen. Warum also nicht selber mischen? Dafür ist es schließlich da.
Natürlich hatte ich keine Ahnung - wie viel Wasser, wie viel Konzentrat, wie viel kriegt die Katze?

Zuversichtlich nahm ich ein Schnapsglas, tat Wasser hinein, dazu ein paar Tropfen aus der Stockbottle, und dann ging's los.
Mulle liebte damals ihre "Baby Tabs", das waren so kleine Leckerli-Tabletten. Der Lg hielt sie also auf dem Schoß, draußen ballerte und knallte es, und ich tat immer einen Tropfen meiner Mischung auf ein Tab und gab ihn ihr. Die Mulle haute einen nach dem anderen weg und war völlig ruhig.

Irgendwann sah ich ihr aufmerksamer ins Gesicht und da - äh, hatte sie einen merkwürdig glasigen Blick...

Oh Schreck! Stopp!! Das Kätzchen sieht so betrunken aus!

Tja, das war sie wohl...  

Unsere Mulle nahm den Lärm draußen immerhin völlig gelassen - nicht nur in jenem Jahr, sondern auch in allen folgenden. Sollte es wirklich mal ungewöhnlich laut werden, dann versteckt sie sich zeitweise unter meiner Bettdecke und fühlt sich da sicher. 

Das macht sie immer noch, jetzt mit 15 Jahren, wenn ihr etwas nicht ganz geheuer ist. Zum Beispiel, wenn Besuch kommt. 
Für unsere Besucher ist sie nur ein Phantom.


Damit sie für euch kein Phantom bleibt: Hier noch ein Bild als Erwachsene. Sie lebt noch - trotz allem.




Leider erinnere ich mich gar nicht mehr, wie viele Tropfen ich damals in das Schnapsglas mit Wasser getan habe. Fünf vielleicht? Oder doch mehr? Mir erschien es jedenfalls wenig. Aber an der Reaktion ließ sich ja erkennen, dass das Katzenkind schon davon glasig guckte, und sie hat nicht etwa das Glas leergetrunken - sie hat nur ein paar Baby Tabs gegessen, auf die ich jeweils einen Tropfen gegeben hatte.

So ein kleines Tierchen, so empfindlich!

Ich hab nach "Rescue für Katzen Dosierung" gegoogelt, finde aber natürlich kein Ergebnis über eine Gabe mit Alkohol! Davon wird selbstverständlich immer nur abgeraten. Ansonsten kann man das Mittel nicht überdosieren, es ist ja kein allopathisches Medikament sondern wirkt über den Geist, wie auch die Homöopathie.

Auf jeden Fall kann man es mit den alkoholfreien Tropfen versuchen, wie ich es ja  eigentlich auch vorhatte - wenn die Apothekerin nicht so ein bisschen dusselig gewesen wäre.

Bei Anni habe ich keine so guten Erfahrungen mit Bachblüten gemacht. EINMAL haben sie geholfen, seitdem nie wieder. Ich las mal, wenn das Tier in einer ganz anderen Schwingung ist, kann die Wirkung nicht eintreten, deshalb soll man schon früher mit der Gabe anfangen, bevor sich die Katze oder der Hund aufregt und nicht mehr erreichbar ist.

Na ja, man muss es eben probieren. 

Ich hoffe, dass alle die armen Tiere den nächsten Jahreswechsel so gut wie möglich überstehen.

Freitag, 2. März 2018

Ein guter Rat: Eierlikör

Hier noch ein Nachtrag zu meinem Post über Silvester.
Meine Anni, wenn sie wegen der Knallerei in Panik gerät, lässt sich leider nicht trösten. Sie möchte dann hinter dem Klo oder in sonst einer möglichst kleinen Ecke liegen und ungestört vor sich hin zittern.

Da las ich zwei Tage vor dem Jahreswechsel 17/18 in einer Facebook-Hundegruppe folgendes: Manche Hunde beruhigen sich nach einem Löffelchen Eierlikör.

Ich hatte ja schon eine dreistellige Summe ausgegeben für Mittel, die meiner Bangbüx  die Angst vor Böllern und Raketen nehmen sollten - oder wenigstens erleichtern - leider hat nichts davon genützt.

Die vorigen beiden Silvesterfeiern hatten wir allerdings ganz gut überstanden. Einmal waren wir zu Besuch in Ahrensburg, Schleswig-Holstein, da war es entschieden ruhiger als bei uns in Hamburg, obendrein lief noch ein Fernseher laut genug, um Geräusche von außen zu dämpfen. Anni war wirklich sehr ruhig.

Im nächsten Jahr hatten wir den Besuch, und auch das hat den Hund so abgelenkt, dass der Lärm draußen keinen so großen Einfluss hatte.

Am 31.12.17 aber waren Anni und ich alleine, mein Lebensgefährte musste abends zum Nachtdienst.
Immerhin blieben wir in seiner Wohnung in Volksdorf. Normalerweise fahre ich nach Hause, wenn seine Arbeitswoche beginnt. Aber ich wohne ziemlich nah am Eichtalpark, und da ballern die ganze Silvesternacht lang diese 36-er Batterien mit Kanonenschlägen, so dass man meinen könnte, es sei Krieg.
Auch wenn Volksdorf nicht aus der Welt ist -  ganz so ohrenbetäubend wie in meiner Umgebung es dort nun doch nicht.

Und ich hatte Eierlikör gekauft. 
Ja, ein paar Bedenken muss man wohl schon überwinden, aber was soll's. Wenn man weiß, dass das arme Viech vor Schreck zittern und sich nicht beruhigen lassen wird, wägt man eben ab. Alk ist nichts für Tiere. Aber was ist wichtiger? 

Ich ließ den Fernseher laufen, so laut ich mich traute (immerhin hat man Nachbarn, es gibt Grenzen) - gegen halb zehn Uhr abends begann Anni trotzdem zu zittern. Sie hatte sich in einer Ecke in der Küche verkrochen.

 Jetzt sollte es sich entscheiden! Ich schnappte die Likörflasche und füllte einen Kaffeelöffel. Kennt noch jemand Kaffeelöffel? Die sind halb so groß wie Teelöffel, wohl nur zum Umrühren gedacht. Zwei von diesen Exemplaren findet man rätselhafterweise noch beim Ecki in der Besteckschublade.

Ich hielt Anni das Löffelchen vor die Nase. Würde sie in ihrem Zustand überhaupt darauf achten?

Aber hallo! In zwei Sekunden hatte sie den Löffel abgeleckt!

Ich stand da und beobachtete sie, halb hoffnungsvoll, halb besorgt.

Es vergingen drei, vier, vielleicht auch fünf Minuten, so genau weiß ich das gar nicht mehr. Dann sah ich, wie Anni aufhörte zu zittern. Und wie sie dasaß und mich plötzlich immerzu anstarrte, als hätte sie mich noch nie im Leben gesehen.
Hunde machen das, hab ich gelesen, wenn sie Sehstörungen haben. Muss wohl so gewesen sein...

Tatsächlich, die Wirkung trat ein wie erhofft! Bis um halb eins in der Nacht war Anni ruhig und döste. Dann fing sie langsam doch wieder mit dem Zittern an, kein Wunder, denn ab Mitternacht war der Lärm draußen mit Elan in eine neue Runde gegangen. 
Nun schon mutiger, verpasste ich ihr die zweite Ladung Verpoorten.
Und - Ruhe war im Hund.
Noch lange saß ich müde auf dem Sofa und ertrug das Fernsehprogramm in Lautstärke, damit die Knallerei ein wenig in den Hintergrund geriet. Dabei nahm ich mich des Eierlikörs an. Bis zum nächsten Jahr kann man das Zeugs nicht aufbewahren.
Als wir dann irgendwann gegen 3 Uhr oder so ins Bett gingen, Anni und ich, waren wir beide sehr müde.

So, das war meine eigene Erfahrung mit der alternativen Behandlung. Ich hoffe sehr, dass sie auch in diesem Jahr anschlagen wird.

Wobei man sagen muss: Alkohol kann man nur unmittelbar zum Jahreswechsel einsetzen. Die Ballerei fängt bei uns schon nach Weihnachten an und geht bis in den Januar. So lange kann man seinen Hund nun leider nicht unter Promille setzen. Wäre schön, aber nee.