Dienstag, 19. Februar 2013

Tagesablauf 2

Meine Güte, was läuft die Zeit! Oder wahrscheinlich laufen eher wir... alles ist relativ.

Nun ist Anni schon seit zwei Jahren auf der Welt. Noch zehn bis elf Wochen, dann haben wir sie auch schon zwei Jahre lang bei uns. Liebe Zeit, das war anstrengend damals, als sie noch ein undichter Welpe war und ich alle vier Stunden mit ihr raus musste! *g* Von morgens um sechs bis abends um zehn, anfangs sogar nachts um halb zwölf. Allerdings hat sie doch über Nacht immer ganz gut durchgehalten, so dass wir dann um zehn Uhr abends die letzte Runde drehen konnten. Heute gehen wir noch eine halbe Stunde früher.

Aber ich war damals immer total müde durch dieses Aufstehen um 6 Uhr. Ich konnte dann kaum jemals wieder einschlafen, obwohl ich mich bis um 9 Uhr noch mal hinlegte. Na, hat sich alles gegeben. Heute stehen wir um 8 Uhr auf und gehen um 9 Uhr los. Das heißt, jetzt wo's kalt ist und ich mir eh was auf den Kopf setze bzw. um ihn herum wickle, muss ich mich nicht frisieren. Vergebliche Mühe wäre das. So gehen wir dann oft auch schon um viertel vor neun oder kurz nach halb los, desto eher sind wir wieder zu Hause und können Kaffee trinken. Na ja, ich jedenfalls. Für Anni ist das nichts.

Tja, die Situation hat sich doch sehr entspannt! Eine Stunde morgens, eine weitere nachmittags von 14 bis 15 Uhr, dann abends - ganz unterschiedlich. Das kann ein Spaziergang von 20 Minuten sein, oder auch von 5 Minuten. Besonders, wenn wir bei mir zu Hause sind, und wenn es ungemütlich draußen ist, dreht Anni sich nach Erledigung ihrer Geschäfte  schnell um und strebt der warmen Wohnung zu. Sind wir beim Lg, gehen wir meistens einen etwas längeren Weg an der Saselbek entlang und durchs "Dorf" zurück, das dauert so gut zwanzig Minuten.

Die Zeitangaben oben sind auch nur ungefähr. Manchmal wird es auch länger als eine Stunde. Immerhin möchte ich nachmittags zum Kaffee gern wieder zu Hause sein. Im ersten Sommer sind wir abends um 18 Uhr gegangen, aber als der Herbst kam und es nachmittags schon stockdunkel wurde, hab ich die Sache vorverlegt. Dabei ist es dann geblieben. Passt mir sehr gut so.

Ihr Frühstück bekommt Anni um halb elf vormittags. Daran ist sie so gewöhnt, dass sie sehr pünktlich ankommt und sich mit hypnotischem Blick vor mich hinstellt, falls ich mal gerade nicht dran denke. Dasselbe gute Zeitgefühl hat sie abends um halb acht. Ich seh ihr sofort am Gesichtsausdruck an, dass sie mir sagen will: Wo bleibt mein Essen??!

Nachmittags kriegt sie noch etwas zum Kaffee. Den trink ich, aber sie bekommt den "Kuchen". Nein, das ist immer speziell etwas für Hunde, besonders gern mag sie ja diese Kälberblasen - bah, das Zeug stinkt wie Pi... Gülle, aber Anni ist begeistert.

Abends gibt es ein Betthupferl. Anni wartet ungeduldig, dass ich endlich fertig bin im Badezimmer und mich bettfertig gemacht habe, da sitzt sie schon in ihrem Hundebett und lauert auf ihren Streifen Dörrfleisch. Beim Lg in Volksdorf gibt es einen Stand auf dem Wochenmarkt, der verkauft nur Hundefutter. Richtiges Fleisch, Pansen oder Euter und so was; wir kaufen da immer das Dörrfleisch. Das sind unregelmäßige Endstücke, breit und kurz oder krumm und schief, so dass ein Beutel nur 5 Euro kostet. Im Laden bezahlt man für schöne, regelmäßige Dörrstreifen mindestens das Doppelte. Dabei ist es dem Hund nun wirklich piepegal, wie die Dinger aussehen. Wenn sie mal zu groß sind, schneide ich sie einfach der Länge nach durch.

Wenn wir Huhn essen, weiß Anni, dass sie hinterher die Knorpel und andere Reste bekommt (ich schmuggel ihr auch noch allerlei normales Hühnerfleisch drunter). Na, da muss man sie mal hören! Da ist dann aber jemand ungeduldig, dass wir endlich fertig sind!

Solches "Nebenbei" rechne ich aber mit in ihre Futtermenge ein. Anni sieht zwar im Moment ziemlich mollig aus, das ist aber nur ihr Winterpelz, darunter ist sie wirklich schlank. Das hat vor einigen Wochen sogar der Arzt gesagt. Man merkt das an dem deutlich spürbaren Rippenbogen unter dem Bauch. Für meinen Lg und mich, die wir mehr an den geschmeidigen Körperbau von Katzen gewöhnt sind, wirkt Anni zwar ziemlich kompakt, aber Hunde haben eben so eine Figur. Das ist normal. So muss ich sie denn manchmal hinten am Rücken kratzen, weil sie nicht selber drankommt, wenn es juckt.
  
Was wollte ich noch erzählen... ach ja. An die gute Stunde Spaziergang ist Anni so angepasst, dass sie tatsächlich kaputt ist, wenn's mal länger dauert. Eines Tages kam ich bei einem Spaziergang vom Wege ab. Ich nahm einen anderen Ausgang aus dem Wandbeker Gehölz als gewohnt, dachte, so ein großer Unterschied kann das nicht sein - und fand mich ganz woanders wieder! Wir tippelten eine endlose Straße entlang. Keine Ahnung, wo wir waren... Endlich fand ich einen Bus, der uns ein paar Stationen mitnehmen konnte, aber die letzte Viertelstunde mussten wir dann doch wieder laufen.

Anni, die sonst überall stehen bleibt und herumschnüffelt, trottete mit hängender Nase neben mir her und interessierte sich für gar nichts mehr. Leider kann ich sie nicht mehr längere Zeit tragen, sie wiegt ja mittlerweile 7 Kilo. Wäre sie handlich mit Henkel wie eine Einkaufstasche, ginge es wohl, aber auf dem Arm... der wird mir gleich lahm!

In der Wohnung angekommen (nach fast zwei Stunden) wartete sie gerade noch so lange, bis ich die Leine abgemacht hatte, da haute sie sich schon auf ihren Lieblingsplatz unter dem Tisch und schlief sofort ein, das Brustgeschirr noch um. Sie pennte anderthalb Stunden bis um halb eins und wollte dann ihr arg verspätetes Frühstück.

Daran konnte ich sehen, dass sie wirklich total groggy gewesen sein musste.

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