Samstag, 10. Dezember 2011

Der Blätterteich

Als ich vorhin mit Anni unterwegs war, fiel mir die Wandse auf. Normalerweise fließt sie so träge, dass man längere Zeit hinsehen muss, um zu erkennen, in welche Richtung sie überhaupt strömt. Aber heute sah man dies:

Die wilde Wandse


WildeWandse

Überhaupt fallen mir auf den Hunderunden allerlei Dinge und Umstände auf, die ich früher, in hundelosen Zeiten, nie bemerkt habe. Zum Beispiel, wie schnell Flüsse und Teiche austrocknen und wie blitzartig sie sich wieder füllen. Und nicht nur das, sondern gleich Hochwasser führen. Wie die Wadis in der Wüste!

In Volksdorf ist ein kleiner Tümpel, der zu den Teichwiesen gehört. Er liegt sehr dicht an der Straße. Dieser November war ja wohl der Trockenste seit Beginn der Aufzeichnungen oder so ähnlich, und bald war der kleine Teich weiter nichts als ein Blätterteich:

Blätterteich8
 

Dann regnete es. Und innerhalb weniger Tage:

 
Blätterteich12

Da war er wieder voll! Man wundert sich, woher so schnell so viel Wasser kommt. 

Das Regenmäntelchen

hab ich ihr ja schon vor langer Zeit gekauft, aber sie ließ ihn sich nicht anziehen. Anni leidet nämlich an Klaustrophobie! Mir ist das unerklärlich, sie kann gar keine schlimmen Erfahrungen gemacht haben in ihrem kurzen Leben. Ich hab sie nie in einen winzigen Kasten oder etwas ähnliches gesperrt, und die Züchter mit Sicherheit auch nicht.

Vielleicht war Anni in einem früheren Leben ein Stallkaninchen und musste in einem sehr kleinen Holzkäfig dahinvegetieren...

Jedenfalls mag sie es nicht mal, dass man ihr das Brustgeschirr über den Kopf zieht, geschweige denn ein großes Stück Plastik!
Für das Brustgeschirr stelle ich Anni zuerst ins Waschbecken. Vor lauter Unbehagen macht sie nämlich oft ein Pfützchen genau in dem Moment, wo der Riemen des Geschirrs über ihren Kopf geht. Im Waschbecken, dachte ich, kann man's leicht wegspülen. Aber seltsam: Dann pinkelt sie nicht. Nur, wenn sie auf dem Fußboden steht und dort ihr Brustgeschirr anziehen soll.

Na gut, dachte ich mir heute, dann halten wir es mit dem Regenmantel genau so. Und tatsächlich - es funktionierte. Der kleine Regenumhang ist so konstruiert, dass der Hund ein Halsband tragen muss, aber das ist ja bei uns nicht mehr der Fall. Ich habe deshalb oben in das Plastik einen kleinen Schlitz geschnitten. Sonst hätte ich Anni nicht anleinen können:


Regenmantel2
Klar, dass ihr das Geraschel und Geknister des Plastikmaterials nicht so ganz geheuer war, aber entgegen meiner Befürchtung kam sie dann doch ganz gut klar. 

Heute Morgen bei der ersten Hunderunde ist Anni nach einer Viertelstunde wieder nach Hause gegangen! Sie wollte einfach nicht die ganze übliche Stunde im Schneeregen und Graupel herumlaufen. Wie schon erwähnt, hab ich noch ein bisschen Angst um ihre Gesundheit und ließ ihr den Willen. (Zu Hause legte sie sich in ihr Bett und ratzte eine paar Stunden. Ein Tag, der mit Aufstehen anfängt, ist nichts für die Hundetochter...!)


Als es nun Zeit für die Nachmittagstour war, dachte ich aber, irgendwann müssen wir ja mal eine Weile laufen. Und so kam es, dass ich trotz Annis Klaustrophobie den Regenumhang hervorholte.

Man sieht hier mal, wie rank und schlank das Hündchen in Wirklichkeit ist. Anni wirkt immer so moppelig, weil sie so einen dicken Pelz hat:
Regenmantel1


















Auf der großen Wiese trafen wir einen kleinen Havaneser:


Havaneser

Das Bild finde ich so witzig, da hat er sich gerade geschüttelt:

Regenmantel2



Natürlich waren Annis Beine nass, als wir nach 45 Minuten nach Hause kamen, und der Bauch war auch nicht ganz trocken. Aber sonst saugt sich ihr Fell mit der Zeit ganz voll Wasser, und dagegen schützt der Regenmantel durchaus.

Ich trage mich mit dem Gedanken, ihr einen Pullover zu stricken. *g* Und zwar mit einer Knopfleiste oben auf dem Rücken, so dass man ihn ihr nicht über den Kopf ziehen muss, sondern von unten anziehen kann. Außerdem kann ich einen Schlitz für den Karabinerhaken einarbeiten.

Freitag, 9. Dezember 2011

Wieder besser

Na, ich denke mal, die Medizin hat geholfen. Anni hustet nicht mehr. Allerdings ist sie etwas appetitlos in den letzten Tagen - möglicherweise ist ihr das Medikament ein bisschen auf den Magen geschlagen.

Bei dem Sauwetter war es mir oft etwas unheimlich, mit dem kranken Hund draußen herum zu laufen. Diese Kälte und der Regen, starker Wind dazu... Ich dachte immer, so gut kann das auch nicht sein, obwohl Anni nun wirklich einen dicken Pelz hat. Besonders nass wird sie aber immer unterwärts, an Bauch und Beinen. Und am Unterboden ist nur wenig Fell.

Darum, als wir noch am Anfang waren mit der Medikation, hielt ich die Spaziergänge kürzer. Einmal war es draußen so eklig, dass wir nur so in der näheren Umgebung herumstrolchten. Ich überließ es Anni, wohin wir gingen und wann sie wieder nach Hause wollte. Als sie begriff, dass sie heute mal führen durfte, marschierte sie los: Auf die andere Straßenseite, wo eine Reihe geparkter Autos stand. Dort suchte sie sich nach einigem Hin und Her einen blauen Mercedes aus, stellte sich neben die Beifahrertür und guckte mich auffordernd an: Nun komm, wir fahren damit.

Anni kann ja nicht wissen, dass einem ein Auto gehören muss, bevor man damit fahren darf. Und auch nicht, dass man es fahren können muss. Ich kann das leider nicht. Schon vor einigen Wochen hat sie mich, als wir beim Lg in Volksdorf waren, auf den Hof zum Auto gezerrt und wollte, dass wir losfuhren. Mein Lg war nicht dabei, und so musste ich ihr den Wunsch abschlagen.

Ja, Autofahren macht ihr Spaß! 

Freitag, 2. Dezember 2011

Meine Hustinette

Arme Anni hat Husten!

Es fiel uns am vorigen Wochenende auf. Am Samstagabend bekam ich den Eindruck, dass Anni sich verschluckt hatte - aber ich fragte mich, ob das überhaupt möglich war. Menschen können sich verschlucken, weil sie wegen der Sprache ihren Kehlkopf sehr weit oben haben. Bei Tieren kann man sich das schlecht vorstellen.

In der Nacht zum Sonntag hustete sie immerzu, und so packten wir sie gleich am Montagmorgen ins Auto und fuhren zum Tierarzt.

Da hockte Klein-Anni in der Praxis auf dem Tisch und zitterte so furchtbar, dass sie auf einem Foto sicherlich unscharf geworden wäre! 

Der Arzt sagte, dass seit Wochen eine Hustenepidemie unter den Hunden grassiert. Die ist allerdings im Abklingen; jetzt kommen noch diejenigen, die sich als Letzte angesteckt haben. Anni bekam eine Spritze und ich eine Tüte mit Tabletten für sie, ein richtiges Antibiotikum. Zehn Tage lang muss Anni zweimal täglich 1 1/2 Pillen nehmen. (Das ist auch kein Problem. Die sind sehr klein und gut teilbar, ich mische ihr drei Halbe unters Futter und sie haut alles weg.) (Mein Lg meint, drei Halbe hört er gern!)

Fünf Tage lang soll ich Anni aber noch von anderen Hunden fern halten, danach ist sie nicht mehr ansteckend. Ich weiß jetzt bloß nicht, ob der Arzt den Montag schon mitgerechnet hat oder erst vom nächsten Tag an. Darum geh ich lieber zur sicheren Seite und isoliere meinen Hund auch morgen noch, am Sonnabend.

Das ist nicht immer ganz so einfach. Wie im September, als sie läufig war, schleichen wir durch Straßen und meiden den Park. Kommt uns ein Hund entgegen, warte ich erst ab, ob er sich überhaupt für uns interessiert, manche gehen ja auch einfach nur vorbei. Läuft er aber auf uns zu, nehme ich Anni schnell auf den Arm - und ernte konsternierte Blicke von den anderen Hundebesitzern! Ich muss dann schnell erklären: "Mein Hund ist ansteckend! Ich will die Pest nicht nach Wandsbek einschleppen!"

Mir scheint nämlich, der Husten wütete hauptsächlich in Volksdorf, also ein Stück weiter im Norden, wo der Lg wohnt. An meinem Wohnort hat noch keiner etwas darüber gesagt.

Vorhin traf ich die Besitzerin von Max, dem Dackel. Der war aber nicht bei ihr, sondern zu Hause beim Herrchen. Ich erzählte von dem Husten, und da sagte Frau Max, dass ihr Hund als Welpe die gleiche Infektion gehabt hat und dass die Tiere daran sterben, wenn man sie nicht behandelt! Die haben so einen Klumpen Schleim im Hals, der immer größer wird, bis sie ersticken.


Da bin ich aber froh, dass wir so schnell zum Arzt gegangen sind!