Freitag, 29. Juli 2011

Noch einmal Höltigbaum

Heute sind wir wieder zum Hundeauslaufplatz gefahren. Diesmal regnete es nicht! Und es war schön zu sehen, wie Anni ihren Spaß hatte.

Der Unterstand:

HBaum.jpg


(Ich weiß nicht, warum die meisten Stühle umgekippt sind...)

Und hier Anni am Toben:

HBaum1

HBaum2

HBaum3

HBaum4

HBaum5

HBaum6

HBaum7

HBaum8

HBaum9

HBaum10

Mittwoch, 27. Juli 2011

Höltig-Matsch

In Hamburg gibt es ja ein extrem strenges Hundegesetz. Es herrscht absoluter Leinenzwang - außer, der Hund hat eine Prüfung abgelegt zur Leinenbefreiung.

Nun ist es nicht wirklich tiergerecht. Hunde müssen nun mal laufen. Als Alibi gibt es dafür "Hunde-Auslaufflächen", aber oft sind das ganz ungeeignete Orte: Kleinste Wiesen sehr dicht an der Straße - und Anni macht immer den Versuch, sich in den rauschenden Verkehr zu stürzen! Ich würde sie keine Sekunde von der Leine lassen, wenn irgendwo ein fahrendes Auto in der Nähe ist!

Oder auch der Platz an der Wandse, wo sie das Stück mit dem Ruß herausgeholt hat. Da ist eine Art Auslaufrohr am Hang. Vor der Öffnung hat sich sehr altes Wasser angesammelt, braun und verdorben:

Rohr


Ein Hund ohne Leine ist gar nicht schnell genug davon abzuhalten, das zu trinken. Anni jedenfalls wollte das schon, ich konnte sie aber zurückziehen. Man mag gar nicht daran denken, was für Keime sich da drin tummeln!

Hier ein Blick auf das Ufer mit dem Rohr rechts vorne:

Rohr2


Nun hörten wir aber von dem Hundeplatz am Höltigbaum. Das war früher ein Truppen-Übungsplatz, mein LG kennt ihn aus bitterer Erfahrung. Noch heute sieht man teilweise die großen Bodenplatten, die eine Fahrbahn für Panzer bildeten. Die Wehrpflichtigen nannten den Ort Höltigmatsch, und nun weiß ich auch, warum.

Leider war wieder mal Regenwetter, als wir letzte Woche dorthin fuhren. Na ja, was soll man machen, wenn's eben immerzu regnet, man kann sich höchstens den Moment aussuchen, in dem es etwas weniger gießt.


Wir waren positiv überrascht! Der ganze, sehr große Platz ist eingezäunt. Es gibt ein Dach gegen Nässe und brennende Sonne mit ein paar Plastikstühlen darunter, und auch zwei Behälter für Trinkwasser. Im Hintergrund sieht man Wald.

Hier ließen wir Anni ohne große Sorgen von der Leine, und sie blieb auch brav bei uns. Kein Versuch, auszubüxen! Wir stellten uns ein wenig unter, während Anni herumwuselte. Nicht lange, und andere Leute kamen mit ihren Hunden. Einer war ein Beagle, der furchtbar bellte. Anni mag keinen Krach. Wenn sie angekläfft wird, guckt sie völlig verstört und rennt zu uns. (Sie fürchtet auch Rasenmäher, elektrische Heckenscheren und den Staubsauger, obwohl sie auf allen anderen Gebieten völlig furchtlos wirkt.)

Ganz besonders süß war ein 10 Wochen altes Bolonka-Mädchen. Ich hab mich fast nicht wieder eingekriegt! Wie sie da auf ihren Stummelbeinchen herumwetzte, das ist nicht zu beschreiben. Bolonkas sind nicht so weit von Löwchen entfernt, mich hat mal ein junges Mädchen gefragt, ob Anni ein Bolonka wäre, weil sie ihrem Hund so ähnlich sieht. 

Allerdings, Löwchen, das sind die Bichons mit den langen Beinen...

Daraufhin hab ich im Internet nach "Bolonka" gesucht. Die Rasse war mir neu. Es sind russische Hunde, und wenn ich das richtig in Erinnerung habe, heißt Bolonka Swetla "Schoßhund". Wie es manchmal so ist, wenn man etwas Neues lernt: Plötzlich begegnet es einem von allen Seiten.

Kein Hund war in kürzester Zeit so matschig wie Anni!! Die sah aauuuus!!! 

Bei einer früheren Gelegenheit hab ich mal ein Bild von ihr gemacht, das ist leider ganz unscharf, und deshalb wollte ich es eigentlich gar nicht hier zeigen. Aber wenn man sich vorstellt, dieser Dreck an ihren Beinen geht bis oben unter den Bauch, und der Damenbart sieht genau so aus, weil sie ihn durch den Matsch vom Höltigbaum gezogen hat, dann hat man eine Vorstellung:

Dreckfüße 

Bei besserem Wetter müssen wir aber unbedingt wieder dort hin! Da kann sie toben wie wild. 

Dienstag, 26. Juli 2011

Bekloppte unterwegs

Wenn man mit dem Hund draußen herumläuft, kann man schon merkwürdigen Leuten begegnen.

Wie vorhin zum Beispiel. Ein Jogger hetzt an uns vorbei. Wie immer, bleibt Anni stehen und starrt ihn an. Das macht sie bei jedem, sie guckt nur - wie der Jogger herankommt, an uns vorbei läuft, und dann sieht sie ihm noch einen Augenblick lang hinterher. Vielleicht überlegt sie, warum der so rennt.  Gibt's da vorne vielleicht was Leckeres?

In dem Moment, als er auf unserer Höhe ist, keucht der Typ: "Nehm Se den wech!"

Hä? Wohin soll ich "den" nehmen? Anni war an der sehr kurzen Leine (vorsichtshalber) und hat sich gar nicht gerührt. Ich kann mir ja denken, dass Jogger keine guten Erfahrungen mit einigen Hunden gemacht haben, aber wenn ein Tier so gar keine Anstalten macht, irgendwas zu tun, dann find ich die Angst doch reichlich übertrieben.   


Oder als wir im Rockenhof (eine Grünanlage) den Frauenhasser trafen. Ein älterer Kerl; war mit einem Hund unterwegs, der sehr an einen Eurasier erinnernte. Die sehen aus wie ein Mix aus Chow Chow und Schäferhund, mit dickem Pelz. 

Leute mit Hund grüßen sich oft unterwegs, besonders wenn sich auch die Hunde begrüßen. Der Typ fragt mich erst, ob das mein Hund sei? Nee, ich führ den sicher nur aus?

Ich, verdutzt: "Doch, das ist mein Hund."

"Ein Rüde?"

"Nein, ein Mädchen ist das noch."

Da legt der los! "Ihr immer mit euren Hündinnen! Rüden sind doch viel schöner. Meiner da zum Beispiel hat noch Schwestern, aber alle sagen, er ist der Schönste! Und die Hündinnen, die kriegen dann immer ihre Tage",(mit angewidertem Gesichtsausdruck). 


Na, der hat ja Ahnung. "Tage" sind was völlig anderes, die Hündin wird läufig. Das kann man bei Menschen mit den Tagen nun nicht gerade behaupten.


Ich hätte ihn mal fragen sollen, ob denn die kleinen Hündinnen kein Zuhause finden sollen, ob er die gleich totschlagen will, oder was sonst! Aber die Antworten fallen mir immer zu spät ein, schlagfertig bin ich leider gar nicht.


Vor kurzem hörte ich auch zwei Stadtgärtner über meinen Hund reden, die dachten wohl, eine Hecke fängt den Schall ab. "Kleine Hunde sind für mich keine Hunde, das sind Ratten!" sagte der eine.


Jau. Und kleine Menschen sind keine Menschen, sondern Ponys. Boah! Merken manche Leute eigentlich nicht, was sie reden? Außerdem - weiß der, wie groß mein Hund vielleicht noch wird?

Auch körperlich kleine Hunde stammen vom Wolf ab und haben die gleichen Instinkte.  
 

Montag, 25. Juli 2011

Kater und Köter

KaterundKöter

Da haben die beiden tatsächlich ein paar Minuten lang friedlich nebeneinander gelegen!

Wir verklickern ihr das!

Klicker

Das hier ist ein... hm, Knacker wäre wohl die treffende Bezeichnung. Im schönsten Denglisch heißt es aber Clicker. Dabei knackt das Ding, klicken hört sich für mich anders an.

Aber egal, ich werd es mal damit versuchen, bei meinem hyperaktiven Hündchen ein wenig Aufmerksamkeit zu erregen. Ich hab ja schon erzählt, dass es nicht wirkt, ihr bei gewünschtem Verhalten ein Leckerchen zu geben, weil Anni dann förmlich explodiert, herumspringt wie wild und an ihr voriges Verhalten keinen Sekundenbruchteil lang denkt.

Der Clicker aber gibt einem die Möglichkeit, in dem Sekundenbruchteil des korrekten Verhaltens ein Zeichen zu geben. Danach dann das Leckerli. Dafür muss der Hund aber zuerst mal wissen, dass Klick und Leckerchen eine Einheit bilden.

Das übt man. Und zwar drinnen und draußen, zu verschiedenen Tageszeiten und bei jedem Wetter. Hunde können nämlich nicht abstrahieren. Sie müssen erfahren, dass ein Kommando immer dasselbe bedeutet, ganz gleich in welcher Umgebung es gegeben wird.

Das hat nicht unbedingt etwas mit Dummheit zu tun, mir scheint eher, der Hund denkt in diesem Zusammenhang einfach zu viel. (Ohnehin ist das schon lange meine Meinung: Durch zu viel Denken passieren entschieden mehr Dummheiten auf der Welt als durch zu wenig Denken - anstatt sich einfach auf das Wesentliche zu konzentrieren.)

Wenn ein Hund etwas Neues lernt, beachtet er dabei seine Umgebung, die Tageszeit, aus welcher Richtung der Wind weht und weiß der Teufel was alles. Darum kann er vielleicht "Sitz" im Wohnzimmer, aber nicht draußen auf der Straße. Da darf man sich nicht wundern.

Im Buch "Jeder Hund ist anders" wird das sehr gut erklärt. Ich hab es gekauft, weil es für Leute ist, deren Hund nicht so reagiert wie in den Lehrbüchern steht, und das ist bei Anni definitiv der Fall. Die Autorin teilt die Hunde in drei Gruppen ein: Der Passive, der Aktive, und der Neutrale. Anni gehört zu den Aktiven. (Um nicht zu sagen, zu den Hyperaktiven.) Jeden muss man etwas anders behandeln. Der neutrale Hund ist völlig unproblematisch und reagiert auf alles wie im Lehrbuch; hat man so einen, braucht man "Jeder Hund ist anders" nicht. Außer, man will das mit dem Clicker lernen.

Wir sind noch beim ersten Schritt, ich klicke einfach wild rum und werfe Anni jedes Mal ein Leckerli hin. Dazu hab ich welche in kleine Stücke geschnitten, das wird sonst einfach zu viel. Dann hab ich erst im Wohnzimmer geklickt und geworfen und vorhin auch draußen. Im Buch steht, man soll das drei Tage lang machen. Ich hab aber den Eindruck, Anni hat es schon kapiert. Beim Klick spitzt sie ihre kleinen Schlappohren, so gut es eben geht, und guckt suchend in die Gegend. Übrigens findet sie das Leckerlistück oft nicht. Ich hatte erst gedacht, die ausziehbare Antenne am Clicker wäre überflüssig, aber der Stab ist ganz nützlich, um ihr zu zeigen, wo das Stückchen liegt.


(Man sollte aber tunlichst Untergründe suchen, auf denen man das Leckerli auch selber wiederfindet, nicht gerade im Gras oder auf Waldboden voller Laub.)

Sonntag, 24. Juli 2011

Hundewetter

Nee was für ein Wetter! 9 Grad hatten wir heute und es regnete immerzu, und der Wind dabei!  Mein Hund meinte, dies sei kein Wetter, um einen Hund raus zu jagen. Leichter Regen macht ihr ja nichts aus, aber wenn er stärker wird und dazu noch so ein kalter Wind weht, dann ist ihr das ungemütlich. Ich bin wirklich am Überlegen, ob ich ihr nicht ein kleines Regenmäntelchen kaufe. Ja, das sieht  albern aus, aber ich glaub es würde ihr helfen. Anni hasst es ungemein, als nasser Köter durch die Gegend zu rennen und zu frieren.

Ich weiß gar nicht, was im Moment mit ihrem Fell ist. Seit Tagen verfilzen ihre Hinterbeine. Ich kämme sie schon alle paar Stunden, aber trotzdem - und weil beim Entfilzen immer etliche Haare mit weggehen, ist der Pelz an den Hinterbeinen schon sehr dürftig. Die Vorderbeine dagegen sind wie immer! Auch ihr Schwanz kriegt filzige Knoten und das Rückenende, ungefähr da wo der Schwanz anfängt.

Langsam sieht sie aus, als hätte ich ihr vor einiger Zeit so eine Löwchen-Schur verpasst, die mit dem kahlen Hintern, die nun langsam rauswächst...

Wenn Anni vor mir her läuft, erinnert sie mich an einen alten Cowboy; weil nämlich die Innenseiten der Beine noch kahler sind als die Außenseiten, wirkt sie ulkig O-beinig.

Vielleicht hat sie noch Welpenfell. Mag sein, dass es irgendwann kräftiger wird und dann nicht mehr so blitzschnell verknotet. Im Moment sind die Haare jedenfalls sehr fein.

Der zweite untere Zahn ist übrigens verschwunden, bevor ich es gemerkt habe, und schon wuchs der neue hinterher. Das muss blitzartig gegangen sein! Und das Witzigste ist im Moment ihre obere Zahnreihe. Neulich guckt Anni mich an, und man sieht zwei Zähne oben hinter ihrer Lippe aufblitzen - wie ein Hase - ich hab so gelacht, dass ich ihr unheimlich wurde! Leider kann man das nicht fotografieren, es geht viel zu schnell, aber in den letzten Tagen sieht man die Hasenzähne öfter. Mein LG hat immerhin dieses Bild hingekriegt:
Zähnchen





Weil die unteren Reißzähne noch ganz kurz sind, hat sie momentan eine Art Menschengebiss.

Und hier: Zugewuchert:


Zugewuchert

Das ist jetzt eine schwierige Übergangszeit. So lange die Haare im Gesicht noch nicht lang genug sind, um nach unten zu hängen, stehen sie hoch und verdecken Annis Augen. Aber sie sieht trotzdem alles! Es ist sicher leichter, aus einem Gestrüpp nach draußen zu spähen, als von außen ins Gestrüpp rein...

Wundert Euch nicht über die merkwürdigen Zeilenabstände hier. Ich krieg's nicht anders hin, die Software macht wasse will.
 

Dienstag, 19. Juli 2011

Katzen sind Hunde

... mit Hochschulabschluss.

Das stand neulich auf einer Scherz-Postkarte.

"Tja, Anni", sprach mein LG ernst zum Hündchen. "Wer die Schule nicht schafft, muss eben Hund werden."

Vor meinem inneren Auge entstand das Bild von Anni, die vor einem Schulheft sitzt, ratlos an ihrem Bleistift kaut und die Aufgabe nicht kann...

*gacker*

Donnerstag, 14. Juli 2011

Die Qualmwolke

Rauchwolke

Diese Wolke war es, die mein LG vor ein paar Tagen aus meinem Stadtteil heranziehen sah, als die Lagerhalle abfackelte. Er hat das Foto an seinem Arbeitsplatz gemacht. Der Qualm hatte da so etwa sieben bis acht Kilometer hinter sich, Luftlinie.

Sonntag, 10. Juli 2011

Schietbüdel und Ruß

Ach ja, gestern haben wir wieder mal was erlebt!! Nicht weit von hier ist eine kleine Hunde-Auslaufwiese. Ohne Sitzgelegenheit, und der Behälter für die Schietbüdel (Gassi-Beutel) ist offenbar schon sehr lange leer. Aber immerhin steht ein Baum da, der so verzweigt ist, dass man sich vor der sengenden Sonne und auch vor Regen schützen kann. Wenn es nicht gerade gießt wie aus Eimern.

Auslauf1

Hier der Baum, darunter geht es zum Ufer:
 
Auslauf2

Das Ufer ist ein sehr flacher Zugang zum Ufer der Wandse. Das Poblem ist ja oft, dass unsere Flüsse hier solche Steilufer haben, dass man nicht hinunter kann, außer man könnte turnen wie Jacky Chan.


Ich dachte also: Na super! Da kann Anni wieder mal bis zum Bauch ins Wasser und Kleinkram heraus holen, das macht sie ja neuerdings gerne. Ich lass sie also da reingehen. Anni holt ein Stöckchen raus, rennt damit ans Ufer, legt das Stöckchen weg, läuft wieder zurück und sucht nach etwas anderem zum Abschleppen.

Da findet sie irgend etwas Schwarzes. Ich konnte es nicht erkennen, sah aus wie ein Stück Plastikfolie. Und als sie es in der Schnauze hatte - wurde sie auch schwarz! Die Schnute und ihre Beine, aber sowas von schwarz!!!

Ich versuchte noch, sie etwas mit dem Wasser aus dem Fluss zu reinigen, aber das Zeugs war zäh wie Ruß. Also nach Hause auf dem schnellsten Weg. Und da merkte ich dann, dass die Farbe tatsächlich nicht wasserlöslich war; man hätte denken können, auf der Wandse sei ein Öltanker verunglückt.

Das Welpenshampoo (noch nie benutzt) war nun praktischerweise in der Wohnung meines LG. Mir blieb nichts anderes übrig, als mein eigenes Haarshampoo zu verwenden. Zum Glück ließ Anni sich sogar das Gesicht damit reinigen, und ich gab mir die größte Mühe, alles rückstandslos wieder auszuspülen.

Etwas früher am Tag war nicht weit entfernt ein Lagerhaus für Plastikwaren in Flammen aufgegangen, die schwarzen Wolken waren über uns hinweg gezogen und so weit gewandert, dass mein LG sie vom Fenster seines Arbeitsplatzes aus sehen konnte. Er hatte gleich bei mir angerufen, wahrscheinlich um auszuschließen, dass es mein Haus war, das da abfackelte... Erst da wurde ich übrigens auf die schwarze Wolke aufmerksam. Und auf den leichten Brandgeruch. 


Je länger ich darüber nachdenke, desto wahrscheinlicher erscheint es mir, dass ein Stück verbranntes Plastik vom Wind abgetrieben wurde und in der Wandse landete - wo Anni es sich schnappte. Dann war es nämlich tatsächlich Ruß, was sie im Fell hatte.


Apropos "Schietbüdel". Wieder mal ein Geistesblitz meines LG, der über großen Sprachwitz verfügt. Auch Leute aus südlicheren Gefilden werden erkennen, dass es auf Hochdeutsch Scheißbeutel heißt - klingt natürlich nicht gut. Auf Platt kann man alles Mögliche sagen, ohne anzuecken, was auf Hochdeutsch gar nicht geht. Aber "Mien Schietbüdel" ist ein Kosename, ursprünglich sicher auf ein Baby in der vollen Windel angewandt, danach ebenfalls auf größere Kinder. Es geht aber auch unter Liebenden. Ich frag mich, warum unsere Stadtwerke nicht das auf ihre Plastiktüten drucken statt "Gassi-Beutel". Klingt doch langweilig.

Die Zahnfee kommt!

Jetzt hab ich's versäumt - ein Foto von Annis erster Zahnlücke!

Freitag vor einer Woche (muss der 1. Juli gewesen sein) spielte sie abends nach 18 Uhr mit Anna, einer kleinen Pekinesen-Dame. Die hat übrigens wieder eine "Nase". Glücklicherweise gibt es Züchter, die allzu platte Gesichter zurück züchten, so wie ja auch bei unserer Mulle, die eine "Perser mit Nase" ist. (Wie ich neulich erfuhr, gibt es das nun auch bei Möpsen.)

Jedenfalls fand Annas Frauchen ein bisschen Blut am Bein ihres Hundes. Das war aber nur äußerlich am Fell. "Wahrscheinlich hat Ihr Hund einen Zahn verloren" sagte sie zu mir, und später zu Hause guckte ich nach und - tatsächlich! Der rechte untere Hauer war weg! Und auch das winzige Zähnchen gleich daneben, von denen Katzen und Hunde vier an der Zahl haben, zwischen den Reißzähnen.

Ich wollte das noch fotografieren, aber bevor ich dazu kam, guckten die neuen ZÄhne schon heraus. Tja, die Natur lässt sich nicht lange lumpen. Ein wilder Hund kann ja auch nicht so lange warten vom Abstillen bis zum vollständigen Gebiss und derweil Grießbrei essen. Das muss ohne größere Verzögerung gehen. Ich glaube mich zu erinnern, dass es beim Menschen länger dauert, bis Milchzähne ersetzt werden.

Anni bekommt nun also ihre Kaffeezähne.

Beim nächsten bin ich schneller mit der Kamera!

Leider hab ich den herausgefallenen Zahn nicht gefunden, der liegt jetzt entweder auf der Liegewiese, oder Anni hat ihn kurz vorher bei der 18-Uhr-Fütterung verschluckt.

Erziehungsversuche

Ich lach hier gerade herzlich... Hab zufällig dieses Forum gefunden, es ist auch offen lesbar für Nicht-Mitglieder:

Die doofsten Beutelwürfe 


Ich bin ja nicht ganz zufrieden mit meinen Erziehungskünsten und suche nach Tipps - und zwar mal nach solchen, die nicht im Lehrbuch stehen. Anni reagiert nämlich nicht wie im Lehrbuch. Sie ist so naschsüchtig, dass Leckerchen sie einfach nur ablenken und sie alles um sich herum vergessen lassen. Und das liegt mit Sicherheit nicht daran, dass ich sie nicht ausreichend füttere!! (Nur falls jemand meint, sie hungert vielleicht...)

Darum hab ich versucht, ohne Leckerchen auszukommen. Anni versteht die Worte: "Nach reeechts!!" wenn sie wieder mal im Zickzack über den Weg springen will. Das ist gefährlich, denn man wird immerzu von Radfahrern überholt, und wenn sie denen unverhofft vors Vorderrad springt! Im Moment üben wir gerade "Nach liiiiinks!" Ich hab nämlich gesehen, dass sie verwirrt wurde durch "Anni, zur Seeiiite!", weil damit beide Seiten gemeint waren, je nachdem, in welcher Hand ich gerade die Leine hatte. Bring ich ihr eben rechts und links bei. Das hab ich vor ein paar Tagen im Park gesehen, da kam ein Mann auf dem Rad mit einem Hund neben sich, und an der Wegbiegung sagte der Mann zum Hund: "Rechts!" Und der lief genau dorthin. Da dachte ich: Das kann Anni auch lernen.

"Bei Fuuuuhß" klappt zeitweise. So lange mein Hund nichts Wichtigeres zu tun hat. Optimal war meine Lehrmethode sicher nicht, aber Anni hat das Prinzip begriffen:


Immer, wenn sie röchelnd an der Leine zerrte, blieb ich einfach stehen. Erst wenn sie aufhörte mit dem Ziehen, gingen wir weiter. Es hat zwei sehr lange Spaziergänge erfordert, bis sie merkte, dass Zerren das Gegenteil bewirkt - oder wer weiß, mag sein dass sie es schon verstanden hatte, aber trotzdem weiterhin versuchte, alles auf ihre Weise zu machen. Ich sag dann spontan auch "Langsam!", und schon wird die Leine locker.


Sie geht dann ein Weilchen tatsächlich neben mir her. Ich plappere ununterbrochen: "Jaaah Anni, bei Fuuuß, schöööön machst du das! Guuuht! Bei Fuuuß!" Anni wirkt dabei missmutig. Sie findet das doof. Und schon läuft eine Ameise über den Weg, oder der Wind treibt ein Blatt vor sich her, oder ein Haufen Dreck am Wegrand duftet verführerisch - schon ist es aus mit Bei Fuß. Aber na ja. Sie ist knapp 5 Monate alt und noch spontan, da kann man auch nicht viel sagen.

Wichtig ist ja, dass sie versteht, was gemeint ist. Wenn sie aufhört mit dem Leinezerren, setzt sie sich oft hin, und dann sag ich sofort: "Sitz! Ja, sehr schön, fein machst du das!" Im Moment guckt sie mich noch ein bisschen verdutzt an, aber das klären wir auch noch...


Schöner würde ich es finden, wenn Anni Spaß am Lernen hätte. Also wenn ich es so machen könnte, dass ich ihre Begeisterung wecke. Aber das ist mir bisher nicht gelungen, denn wie gesagt, mit Leckerchen verdirbt man nur alles - sie springt wild wie ein Flummi danach hoch und bringt es nicht mit ihrem Verhalten in Verbindung. Vielleicht ist es aber auch eine Frage des Alters, sie ist ja noch ein Kind.

Eine innere Verbindung zu mir hat sie aber aufgebaut. In den ersten paar Wochen hatte ich den Eindruck, dass ich für sie mehr so ein Schatten am Rande ihres Bewusstseins war, der ihr zu essen gab und mit ihr nach draußen ging, aber mittlerweile nimmt sie mich auf freundliche Weise wahr. Küsschen krieg ich auch, wo sie mich trifft. *g* 

Neulich hat auch der Kater einen dicken Hundekuss ins Gesicht gekriegt, weil er zu nahe bei ihr stand, und er war keineswegs amüsiert, sondern ging angeekelt weg. Anni ist schwer zu entmutigen, was den Kater angeht. Bei seinem Anblick wackelt sie immerzu begeistert mit dem Schwanz, ungeachtet seiner herablassenden Gleichgültigkeit. Bei der Mulle ist sie zurückhaltender. Die starrt aber auch immer so kalt mit ihren hellblauen Augen, ich glaub das versteht Anni schon ganz richtig.

Samstag, 9. Juli 2011

Anni Räubertochter


Neulich brachte mein LG uns nach Hause in meine Wohnung. Ich ziehe ja alle 4 Tage um. An seinem letzten Dienst fahren Anni und ich zu ihm, dann bleiben wir an den drei freien Tagen dort, an seinem ersten Arbeitstag fahren wir wieder nach Hause. Denn mein LG arbeitet im Schichtdienst, und seine Woche hat 8 Tage, nicht 7 wie die eines "normal" Arbeitenden.

Wenn es zeitmäßig geht, fährt er uns mit dem Auto, dann kann ich gleich allerlei Gepäck mitnehmen. Wenn ich mit Anni fahre, kann ich nämlich keine schweren Taschen tragen – ich muss den Hund schleppen. Sie kann noch nicht schnell genug in den Bus einsteigen. Und wenn wir drin sind, würde sie allen anderen Fahrgästen an den Hosenbeinen zerren und in ihre Einkaufstüten beißen und sie zum Spielen auffordern. Da würde ich wohl ziemlich bald Ärger kriegen, auch wenn die meisten Leute lächeln, wenn sie Anni sehen. Die sieht ja selber so aus, als ob sie lächelte.

Also trage ich sie auf dem Arm, so lange wir im Bus sind, und wenn wir glücklich einen Sitzplatz ergattern, bleibt Anni auf meinem Schoß. Im Stehen kann es schon etwas anstrengend werden… Ich hab ja immer noch einen Beutel dabei, in dem ein paar Sachen sind, Portemonnaie, ein paar verderbliche Lebensmittel, ein Buch, und so weiter. Das kommt zu Annis (steigendem!) Gewicht dazu. Ich hab vor, mir demnächst mal einen kleinen Rucksack zu kaufen. Hab ich schon bei anderen Frauen meines Alters gesehen, kann man machen, so lange der aus teurerem Material ist und nicht aussieht wie ein Kinderrucksack. Besonders schwierig wird es nämlich auf den Treppen. Da muss ich Anni tragen und mich gleichzeitig so stark wie möglich auf dem Geländer abstützen, sonst machen meine Knie nicht mehr lange mit. Den Hund unter einem Arm, die Tasche in derselben Hand, die andere Hand fürs Geländer. Und dann sehr lange Treppen – eine echte Strapaze!

Die verderblichen Lebensmittel, das ist meistens Aufschnitt in einer angebrochenen Packung. Ich nehm den immer mit nach Hause, denn mein LG isst ihn nicht während seiner Arbeitswoche, und das Zeugs muss ja auch nicht so lange herumliegen.

Als er uns also nach Hause gebracht hatte, stellten wir die Gepäcktüten erstmal für einen Moment im Flur auf den Boden. Anni stürzte sich auf eine davon, da lugte  eine Packung Hunde-Spaghetti oben raus, ich dachte sie interessiert sich dafür. (Das ist getrockneter Schweinedarm, sie liebt die Dinger!) Aber dann haute sie plötzlich ab – mit vier Scheiben Pfeffersalami in der Schnute, die überlappend zusammenklebten. Da hatte sie eine angebrochene Packung Aufschnitt erschnüffelt!

Wir lachten so lange, da hatte sie die Scheiben schon verschlungen. War übrigens nicht das erste Mal, dass sie was geklaut hat. Anni darf auf dem Sofa sitzen, weiß auch, dass Betteln nicht nützt, wenn ich neben ihr sitze und esse. (Wenn man das eiiinmaaal erlauben würde….!) Aber sie passt trotzdem auf, und die kleinste Unaufmerksamkeit von mir ist ihre Chance. Sie hat mir mal blitzschnell eine Scheibe Leberpaté vom Frühstücksteller stibitzt, so schnell konnte ich gar nicht gucken. Hat auch keinen Sinn, ihr die Beute entreißen zu wollen, das Zeugs ist viel zu mürbe. Pass ich eben besser auf seitdem.

Tja, meine alten Katzen damals haben mich auch beklaut. Eine konnte den Kühlschrank öffnen, da haben sie mir mal ein halbes Hähnchen weggefressen, während ich mit meiner Freundin im Wohnzimmer saß und Kaffee trank. Wir kamen in die Küche, und die Viecher saßen da, leckten sich die Schnäuzchen und rülpsten. Ich kriegte einen Lachanfall, während meine Freundin rief: "Du musst die bestrafen!"

Aber dafür war es natürlich viel zu spät. Entweder in flagranti oder gar nicht mehr. Und bei der nächsten Gelegenheit hätten sie es ohnehin wieder gemacht.

Wenn man sich Raubtiere in die Bude holt, muss man sich nicht wundern, wenn sie ein bisschen rauben.

Freitag, 1. Juli 2011

Am See

Es ist schon erstaunlich. Man entdeckt seine Umgebung, wie es ohne Hund nie passiert wäre. Mein LG und ich wanderten vor ein paar Tagen durch eine Grünanlage nahe bei dem Haus, in dem er wohnt. Wir gehen da jeden Tag fünf Mal hin zum Pipi-Machen (Anni natürlich, nicht wir), aber die Anlage setzt sich fort, wenn man eine Straße überquert. Auch das haben wir schon gemacht. Nur gibt es immer noch Wege, die wir bisher nicht erforscht haben.

Da gingen wir also mal eine unbekannte Strecke – und entdeckten einen malerischen See:

Am See1

Mein LG ging mit Anni ans Ufer. Sie blieb am Rand stehen und guckte misstrauisch den See an. Er zeigte ihr ein Stöckchen und warf es ins Wasser - Anni guckte verdutzt und traurig hinterher. Also nö, dann ist es eben weg - man kann sich doch keine nassen Füße holen, nur um so einen blöden Zweig zu kriegen. Wo es doch noch so viele andere gibt! 

"Wir müssen unbedingt wieder hier her!" sagten wir uns – wenn wir besser vorbereitet waren: Kameras (Video und Knipse), und ein Handtuch für Anni.

Die Videokamera wollten wir schon seit Wochen einsetzen. Wenn wir noch länger warten, ist Annis Welpenzeit zu Ende, und die möchten wir auf jeden Fall dokumentieren!

Vor zwei Tagen marschierten wir dann los. Anni tat uns den Gefallen und buddelte unterwegs ein Loch und steckte ihren Kopf rein, so wie ich es auch schon fotografiert habe, nur diesmal hatten wir es in bewegten Bildern. Sie fand auch wie üblich Abfall und Müll zum Spielen. (Ich kann mich wieder mal nicht entscheiden, welches Foto ich einstellen soll:)

AmSee2

AmSee3

Jetzt wollten wir doch mal sehen, ob Anni nicht doch dazu zu überreden war, ins Wasser zu gehen. Und wirklich! Nach einigen Versuchen... 

AmSee4

...wagte sie sich ins Gewässer und suchte nach einem Zweiglein, das mein LG hinein geworfen hatte.

AmSee5


Und dann war mit einem Mal das Eis gebrochen. Anni rannte immer wieder ins Wasser und holte alles Mögliche raus, Wasserpflanzen und andere Stöckchen. Endlich fand sie Geschmack an dem Spiel!

AmSee6

AmSee7

Da werden wir noch öfter hingehen!

Anni beim Zahnarzt


Na, eigentlich war ich es, die hin musste. Am Tag zuvor hatte ich einen neuen Zahnersatz bekommen, und während dieser Zeit ging mein LG mit Anni im Park spazieren. Was ich nicht bedacht hatte: Man muss so einen Ersatz immer etwas nacharbeiten. Ist zwar merkwürdig, man fragt sich doch, wozu die ganzen Abdrücke sind und die Wachsmodelle und all das, wenn es am Ende dann doch nicht passt und drückt wie Sau. Aber so war's. Ich hielt den Schmerz bis abends um sieben aus, dann musste ich datt Dingens rausnehmen.

Der ZA hatte mir schon gesagt, ich sollte am nächsten Tag wieder kommen zur Nachjustierung. "Aber morgen hab ich gar keinen Babysitter für mein Hundebaby" sagte ich ratlos. (Mein LG hatte Dienst von 10 bis 20 Uhr.) "Dann bringen Sie ihn mit" bot mein Zahnarzt an. Ich war überrascht, mit solcher Großzügigkeit hatte ich gar nicht gerechnet!

Wir sollten so um 10 Uhr herum dort aufschlagen, hatten aber keinen verbindlichen Termin. Das war auch der Grund, weshalb ich Anni nicht alleine lassen mochte, die Sache konnte sich doch sehr in die Länge ziehen. Vorher liefen wir noch ein bisschen herum, damit Anni Pipi und Pupu machen konnte, dann steckte ich sie in ihre Tier-Transporttasche. Hm, das hört sich so einfach an: Ich steckte sie. In Wirklichkeit war es ein Kampf, der mindestens fünf Minuten dauerte. Sie will da partout nicht rein! Ich kenn das ja von den Katzen, hatte aber gehofft, ein Hund wäre etwas gehorsamer… Tja, Pustekuchen. Meiner ist eine Katze im Hundegewand. (Allerdings eine, die sich vor nix ekelt. Daran sieht man, es ist doch ein Köter.) *g*

Am Ende hatte ich gesiegt, auch wenn mir der Rücken vom ständigen gebückten Stehen höllisch wehtat. Zwar hatte ich eine Parkbank ausgesucht, um die Tasche nicht auf den Boden stellen zu müssen, aber es war trotzdem noch Bückerei. Anni quetschte ihren Kopf an der Seite raus, aber es ging so. Ich wollte sie in der Zahnarztpraxis etwas unter Verschluss halten, damit sie nicht so viele Hundebazillen herumstreuen konnte, deshalb die Aktion mit der Tasche. (Der Weg zur Praxis ist sehr kurz, lange tragen musste ich sie nicht.)

Aber als wir ankamen, wurde ein Lehrling mit ihr losgeschickt zum Spazierengehen. Ich saß etwa eine Dreiviertelstunde ungeduldig im Wartezimmer. Offenbar war das Mädel mit Anni wieder zurückgekommen, während ich dann endlich dran war und der ZA immer wieder mit dem Werkstück raus lief, um noch daran zu schleifen. Die Zahntechnikerin rannte kurz herein und holte etwas aus einem Schrank, dabei rief sie in meine Richtung: "Sie haben ja einen niedlichen Hund!!!!"  

Ja, hab ich. Einen, der nicht hört, aber niedlich isse.

Dann war ich endlich erlöst, die neuen Zähne taten nicht mehr weh. Man ließ mich in einen kleinen Raum voller Geräte, da saß Anni und freute sich ein bisschen, mich zu sehen. Aber offensichtlich hatten sie alle verwöhnt, so wirklich schien sie mich nicht vermisst zu haben. Auch ein Schüsselchen mit Wasser stand am Boden. Selbst der Zahnarzt drängelte sich noch mit in den engen Raum, um das Hündchen zu begutachten und zu lächeln.

Ich hätte ihn bitten sollen, ihr die ganzen Zähne zu ziehen, mit denen sie überall dran nagt. *g*