Sonntag, 29. April 2012

Lieber Löwenzahn!

Löwenzahn2

Wenn man mich nach meiner Lieblingsblume fragt, bin ich immer ratlos. Eigentlich mag ich alle.

Aber im Frühjahr freue ich mich besonders über den Löwenzahn. Und zwar über
diese erste Generation, die sich noch gegen Kälte verteidigen muss und die deshalb besonders robust ist, mit dicken, nach oben gewölbten Blüten, ein wenig wie  eine Chrysantheme.

Im Frühsommer gibt es dann eine neue Generation. Die ist zarter,
hat nicht mehr so zu kämpfen, und macht gleich etwas weniger her.

In diesem Jahr gibt es noch ein besonderes Geschenk, jedenfalls in unserem
Landstrich - wahrscheinlich ist das Phänomen nur regional: Es gibt Millionen von Löwenzahnblüten! Sehr viel mehr als im "normalen" Frühling. Vor ein paar Tagen fuhren wir an einer Wiese vorbei, die hätte
man für ein Rapsfeld halten können, bloß der Farbton war goldener. Man sah fast kein Gras, nur Gelb!! Leider kann man auf einer schmalen Landstraße nicht einfach anhalten und fotografieren, wenn man kein Verkehrshindernis darstellen will.

Sogar vor dem Haus:

Löwenzahn

Heute wollten der Lg und ich die Holzkuh besuchen, die wir vor einigen Wochen zufällig vom U-Bahn-Fenster aus gesehen hatten.

Wir mussten nur eine Station bis Buchenkamp fahren, dann kann man am Bahndamm entlang marschieren.

Holzkuh

  


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Woodhenge - Stonehenge für Arme!

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Da ist die Holzkuh!

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Sogar ein Euter hat sie:

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Leider hat sie ihre Hörner verloren.

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Holzkuh7

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Dieser Graben hier ist die Moorbek.

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Brücke über die Moorbek.

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Guckt Euch bloß mal dieses Meer von Löwenzahnblüten an. In Wirklichkeit ist es allerdings besser zu erkennen als auf einem Foto.

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So schöne Gegenden hätten wir nie im Leben entdeckt, wenn wir Anni nicht hätten. Wir versuchen ja immer, ihr Neues zu bieten. Als typischer Wassermann ist Anni dem Neuen sehr zugetan, Abwechslung liebt sie.

Wir sind mit der Gegend noch nicht fertig, da gibt es noch mehr zu erwandern. Ich kann bloß nicht so lange am Stück. Aber wir kommen wieder!!

Samstag, 21. April 2012

Das Bärchen

Hier neben dem Haus stehen die Müllcontainer, und oft stellen Mieter irgendwelche Sachen dazu, die sie nicht mehr brauchen. Wer was haben will, kann es sich nehmen. Ich hab da mal einen sehr schönen Blumen-Übertopf gefunden und nach Haus geschleppt. Brauchte ich nicht, war nur so hübsch. *g* (Jetzt ist immer ein Wollknäuel drin, damit es beim Stricken nicht durchs Zimmer rollt.) 

Einmal war ein sehr großes blaublühendes Gewächs dort, noch im Topf, halb verdurstet. Es tat mir so leid, dass ich es auch hochgeschleppt und bis zu seinem natürlichen Tod gepflegt habe. 

Na jedenfalls, gestern lagen Stofftiere am Boden. Schöne, wie neu. Ich drehte einen Stoffhund um, weil er auf dem Rücken lag, und stellte fest, dass er noch nicht lange hier gelegen haben konnte. Nun hab ich allerdings sehr viele Stofftiere (fast alle geschenkt gekriegt) und ich hielt schwer an mich! 

Anni rannte schon weiter. Ich war doch ein bisschen erstaunt, dass sie offenbar die Spielzeuge ignorierte. Ein paar Schritte später sah ich aber, dass sie die keineswegs ignoriert hatte! Sie trug ein dunkelbraunes Bärchen im Schnabel, das kleinste der Stofftiere, das sie am besten transportieren konnte. Wegen der dunklen Farbe hatte ich es in der Finsternis abends um 22 Uhr gar nicht gesehen. 

Anni lief damit auf die Wiese hinter dem Haus und machte Pipi, ohne ihr Bärchen loszulassen. Dann lief sie weiter. Ich machte ihr das Angebot, das Stofftier für sie zu tragen, aber Anni gab es nicht her. Wild presste sie die Zähne zusammen über ihrer Beute! Na ja, ist ja auch schon oft genug vorgekommen, dass ich ihr irgend einen Schweinkram entrissen habe, den sie so üblicherweise aufsammelt. Da glaubte sie natürlich, ich wollte ihr auch das Bärchen wegnehmen. 

Und so rannte sie also ein Stück weiter, machte Pupu und hatte dabei immer noch das Bärchen in der Schnute! Das war ein Bild - nee aber auch! Ein Köter am K***en mit Stofftier! Ich stand da und musste kichern, leider konnte man das nicht fotografieren, in der Dunkelheit abends um zehn.


Anni schleppte ihr Bärchen die Treppen hinauf:
Bärchen1

In der Wohnung legte sie sich sofort hin und fing an, das neue Spielzeug fachmännisch zu zerlegen.

Bärchen2


Bärchen3


Augen und Nase waren so etwas wie lange Plastikschrauben, die waren ziemlich schnell raus, dann folgte die Füllung. Und jetzt liegt das Bärchen ohne Gesicht im Schlafzimmer und wird ignoriert. Anni geht mit allen ihren Stofftieren so um!

  Bärchen4

Dienstag, 17. April 2012

Die letzte Nacht war schlimm!

Anni hat sich drei Stunden lang erbrochen, von 1 Uhr bis 4 Uhr! Am Ende war natürlich nichts mehr drin, nur noch Würgen und ganz kleine Kleckse weißer Schaum.

Ich war vor Sorge außer mir, dachte schon sie hat sich vergiftet oder sonstwas. Aber was machste in der Nacht um 3? Einen Notarzt für Menschen gibt es um diese Zeit, aber für Tiere...?


Und heute Morgen war sie wieder in Ordnung, nur müde. Da geht es ihr wie mir: Hat Anni ihre acht Stunden Nachtruhe nicht, ist sie nicht ganz auf dem Damm.


Um 9 Uhr sind wir dann zu einem halben Spaziergang aufgebrochen, haben uns 30 Minuten in der Nähe herumgedrückt. Anni begrüßte andere Hunde, schnüffelte interessiert herum, wollte Löcher buddeln und sprang elegant über einen Ast, der am Boden lag. Da dachte ich, wir müssen wohl doch nicht zum Tierarzt. Vor dem hat sie nämlich eine solche Angst, das ist wirklich schlimm. Sie zittert nicht bloß, sie schlottert, und pinkelt vor lauter Panik auf den Untersuchungstisch.


Sie hat auch Appetit. Vielleicht konnte sie nur das Futter gestern nicht vertragen, das war eine neue Sorte, die hieß "Räucheraal mit Kartoffeln". Muss man sich mal vorstellen, Räucheraal. Kann sich auch nicht jeder leisten, aber der Hund... :9


In dem Mus in der Dose war aber kein Aal auszumachen, es roch nur etwas fischig.


Na, auf jeden Fall kauf ich das Zeug nie wieder!


Edit: Ich muss noch dazu sagen: Hätte ich einen echten Grund gehabt zu der Annahme, sie könnte Gift gefressen haben, dann hätte ich die Feuerwehr angerufen und nach einem Tier-Notdienst gefragt. Es gab nur überhaupt keinen Anhaltspunkt dafür. Ich pass sehr auf, was Anni unterwegs aufschnappt, weil sie oft wirklich Schweinkram fressen will. Und gerade das war in den letzten zwei Tagen gar nicht vorgekommen.

Nachts werden alle Sorgen aber überdimensional groß. Ich weiß das aus 32-jähriger Nachtdienst-Erfahrung. 

Mittwoch, 11. April 2012

Anni Mauseschreck

Seit gestern hat mich eine Erkältung erwischt, und zwar so, dass ich mich ziemlich bettlägerig fühle. Der Lg ging deshalb alleine mit Anni spazieren.  

Zum ersten Mal marschierten die beiden gestern Nachmittag ohne mich los. Anni schnüffelte im Gestrüpp herum, wo viele braune Blätter lagen, und als sie den Kopf hob, dachte der Lg erst, ihr hingen wieder mal Blätter im Gesicht. Das passiert oft. Aber da schaukelte das vermeintliche Blatt hin und her! 

Es war ein Mäuschen!! Sein vorderes Drittel bei Anni im Fang, die hinteren zwei Drittel hingen raus und der kleine Mäuseschwanz bewegte sich hektisch von links nach rechts. Offenbar sah das arme Tier gerade sein Leben an sich vorüberziehen.

Der Lg sagte überrascht: "Was hast du denn da im Mund??!!". Anni machte selbigen auf (vielleicht um zu antworten?), die Maus plumpste heraus und rannte unverletzt davon.


Heute wollte der Hund unbedingt wieder in das Gestrüpp, um das nette Spielzeug zu suchen. Es ließ sich aber wohlweislich nicht blicken, auch nicht fangen.


Tja, die Maus steckte ja nun mit dem Kopf voran in der Hundeschnauze - man hat fast den Eindruck, dass sie selber reingelaufen ist. Normalerweise erwischt man einen Flüchtigen doch am Hinterteil, oder?

Gestern Abend ging ich trotz Erkältung auf der kurzen 22-Uhr-Runde mit. Weil wir dabei auf einem unbeleuchteten Weg gehen ("Pastorenstieg" für Ortskundige) nehmen wir immer eine Taschenlampe mit. Anni wühlte wieder mal seitlich im Gestrüpp rum, und der Lg machte die Lampe an, um zu sehen, was sie da trieb. Nichts Besonderes - aber ein Stück weiter rechts: Da guckte ein Mäuschen aus seinem Erdloch! Sekundenlang  blieb es erstarrt sitzen, geblendet von den superhellen Cree-LEDs. Dann - witsch - war die kleine Maus weg, noch bevor der große böse Hund etwas ahnte.

Wir amüsierten uns auf dem ganzen Weg nach Hause noch drüber. Es sah einfach zu niedlich aus!