Samstag, 21. April 2012

Das Bärchen

Hier neben dem Haus stehen die Müllcontainer, und oft stellen Mieter irgendwelche Sachen dazu, die sie nicht mehr brauchen. Wer was haben will, kann es sich nehmen. Ich hab da mal einen sehr schönen Blumen-Übertopf gefunden und nach Haus geschleppt. Brauchte ich nicht, war nur so hübsch. *g* (Jetzt ist immer ein Wollknäuel drin, damit es beim Stricken nicht durchs Zimmer rollt.) 

Einmal war ein sehr großes blaublühendes Gewächs dort, noch im Topf, halb verdurstet. Es tat mir so leid, dass ich es auch hochgeschleppt und bis zu seinem natürlichen Tod gepflegt habe. 

Na jedenfalls, gestern lagen Stofftiere am Boden. Schöne, wie neu. Ich drehte einen Stoffhund um, weil er auf dem Rücken lag, und stellte fest, dass er noch nicht lange hier gelegen haben konnte. Nun hab ich allerdings sehr viele Stofftiere (fast alle geschenkt gekriegt) und ich hielt schwer an mich! 

Anni rannte schon weiter. Ich war doch ein bisschen erstaunt, dass sie offenbar die Spielzeuge ignorierte. Ein paar Schritte später sah ich aber, dass sie die keineswegs ignoriert hatte! Sie trug ein dunkelbraunes Bärchen im Schnabel, das kleinste der Stofftiere, das sie am besten transportieren konnte. Wegen der dunklen Farbe hatte ich es in der Finsternis abends um 22 Uhr gar nicht gesehen. 

Anni lief damit auf die Wiese hinter dem Haus und machte Pipi, ohne ihr Bärchen loszulassen. Dann lief sie weiter. Ich machte ihr das Angebot, das Stofftier für sie zu tragen, aber Anni gab es nicht her. Wild presste sie die Zähne zusammen über ihrer Beute! Na ja, ist ja auch schon oft genug vorgekommen, dass ich ihr irgend einen Schweinkram entrissen habe, den sie so üblicherweise aufsammelt. Da glaubte sie natürlich, ich wollte ihr auch das Bärchen wegnehmen. 

Und so rannte sie also ein Stück weiter, machte Pupu und hatte dabei immer noch das Bärchen in der Schnute! Das war ein Bild - nee aber auch! Ein Köter am K***en mit Stofftier! Ich stand da und musste kichern, leider konnte man das nicht fotografieren, in der Dunkelheit abends um zehn.


Anni schleppte ihr Bärchen die Treppen hinauf:
Bärchen1

In der Wohnung legte sie sich sofort hin und fing an, das neue Spielzeug fachmännisch zu zerlegen.

Bärchen2


Bärchen3


Augen und Nase waren so etwas wie lange Plastikschrauben, die waren ziemlich schnell raus, dann folgte die Füllung. Und jetzt liegt das Bärchen ohne Gesicht im Schlafzimmer und wird ignoriert. Anni geht mit allen ihren Stofftieren so um!

  Bärchen4

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