Samstag, 20. Juni 2015

Tiere im Krieg



Heute hab ich wieder einmal eine Mail vom Tierschutz-Shop bekommen. Diesmal geht es speziell um Hunde in Rumänien, aber man hat dort die freie Auswahl, für welches Tierheim, für welche Tierschutzgruppe man etwas spenden mag.

Ich finde die Idee wirklich sehr gut: Zum einen kann man dort sein Tierfutter bestellen wie in anderen Onlineshops auch, dann gehen 10% des Kaufpreises an eine Tierschutz-Organisation. Man kann aber auch, das hab ich schon öfter gemacht, Futter spenden. Wer es bekommen soll, sucht man aus einer Liste aus.

Es steht immer eine besondere, wechselnde Gruppe im Mittelpunkt, etwa Hunde in Osteuropa. Zum Beispiel in der Ukraine - diese Geschichte geht mir besonders nahe.

Ich weiß ja, wie viele Hunde auf Knallerei reagieren, mit Zittern und Panik. Und nun stelle man sich vor, es fallen Bomben auf die Stadt oder es donnern irgendwelche Kanonen und Mörser, jedenfalls alles was furchtbar laut ist, und dazu ist es noch wirklich gefährlich, im Gegensatz zu Silvesterböllern.

Ich weiß nicht so genau, wie die Situation im Moment dort ist, aber selbst bei Waffenruhe besteht immer die Möglichkeit, dass es wieder losgeht. Sehr sehr viele Menschen sind geflohen. Und sie haben ihre Hunde zurückgelassen! Die irren jetzt herum, verstehen die Welt nicht mehr, jaulen vor Angst bei Beschuss, nicht wenige werden verletzt.

Mutige Leute gibt es dort, die sich um diese armen Viecher kümmern! Sie sammeln die Tiere, versorgen Verletzungen, päppeln die Halbverhungerten wieder auf. Und das alles, obwohl sie nun wirklich nicht mit Reichtümern gesegnet sind.

Ich hab schon so oft darüber nachgedacht. Muss man eigentlich den Hund zurücklassen, wenn man flieht? So war es auch in Fukushima nach dem Unfall mit dem Atomkraftwerk. Im Fernsehen sah man die verlassene Gegend, und dann kam ein Rudel Hunde ins Bild. Die hatten sich zusammengeschlossen, weil ihre Besitzer die verseuchte Stadt verlassen hatten. Ein Rudel zu bilden, war das Klügste, was sie tun konnten, aber der Anblick schockierte mich.

Würde ich in einer ähnlichen Situation Anni im Stich lassen? Das kann ich mir einfach nicht vorstellen! Nun weiß ich ja nicht, ob man den Leuten in Fukushima Vorgaben machte, ob etwa Hunde mitzunehmen verboten war. Bei staatlichen Hilfstransportern kann ich mir das schon vorstellen. Aber würde ich dann mitfahren oder nicht doch lieber eine andere Möglichkeit suchen?

Man muss sich nur die Bestürzung, die Ratlosigkeit, die Angst und die Trauer vorstellen, die den Hund überfällt, wenn seine Menschen einfach abhauen. Ich würde die kleine Anni da stehen lassen, ihr verzweifeltes Weinen würde mich noch ein Stück begleiten, und ich denk nur: Hauptsache weg hier? Der bloße Gedanke bricht mir das Herz.

Ich bin wahrscheinlich keine Heldin (so etwas weiß man erst, wenn die Situation da ist) aber dass ich so handeln könnte, will mir nicht einleuchten. Könnte ich mit so einer Erinnerung weiterleben? Würde ich auch nur einen Tag, eine Stunde lang nicht daran denken müssen, welchen Verrat ich begangen hätte? Wäre ich besser als jemand, der ein dreijähriges Kind auf die Straße setzt - und tschüs, nun sorg mal selbst für dich? Könnte ich in all den Jahren danach jemals meiner Phantasie befehlen, damit aufzuhören, mir immer und immer wieder vorzuspielen, wie mein kleiner Hund verzweifelt hungert und stirbt?

Wie man sieht - manche Leute machen das. Sie lassen ihre Hunde im ukrainischen Kriegsgebiet zurück und bringen sich in Sicherheit. Ich weiß nicht, ob es nur eine besondere Unbequemlichkeit für sie gewesen wäre, den Hund mitzunehmen, oder ob wirklich keine Möglichkeit bestand. Wenn man darüber nachdenkt, dass manche Leute hier bei uns ihr Haustier schon im Wald anbinden, nur weil sie in den Urlaub fahren möchten, macht mich das schon etwas misstrauisch, was die Motive der Flüchtenden angeht.

Wie gesagt, ich will niemanden verurteilen, ohne dass ich die näheren Umstände kenne, aber grübeln muss ich trotzdem.

Bei den Katzen dürfte die Sache nicht viel besser aussehen. Freigänger sind zwar grundsätzlich in der Lage, sich einigermaßen zu versorgen, aber dem Kriegsgeschehen fallen auch sie zum Opfer. 

Ich möchte jedenfalls alle bitten, die etwas für solche armen Tiere tun möchten, sich den Tierschutz-Shop wenigstens mal  anzusehen. Wer befürchtet, eine Geldspende könnte nicht sachgerecht verwendet werden, spendet über diesen Shop das Futter und bestimmt, wer es bekommen soll. Das Futter wird in einem Sammeltransport zum jeweiligen Tierheim gebracht, deshalb kostet das "Porto" nur 1 Euro.

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Noch mal zu dem vorigen Thema: Bei meinen Stöbereien hab ich auch noch zwei Seiten gefunden, die Futtersorten testen, und besonders interessant finde ich dabei, dass der jeweilige Kilopreis angezeigt wird. Da kann man nämlich sehen, dass auch ganz anständiges Futter für weniger als 5 Euro das Kilo zu bekommen ist, während Terra Canis 7,05 € kostet. Also ich würd mal sagen, ein Geldproblem kann es nur für wenige Leute sein.

Die eine ist diese hier: Deine Tierwelt. Interessant sind auch die Kommentare unter dem Artikel.

Und dann noch hier Pets Premium, da ist auch Katzenfutter dabei.

Hier gibt es was zu barfen: Haustierkost

Und hier haben sie Kräuter, Bachblüten, Schüßlersalze und allerlei Wundermittel gegen Zecken und Flöhe: Aniforte

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