Sonntag, 3. Mai 2015

Dreck im Hundefutter

Da hab ich nun tatsächlich ein Jahr lang nichts geschrieben!

Die Zeit ist auch schnell herumgegangen, davon mal ab. Und es war auch nicht so, als ob mir nichts eingefallen wäre! Im Gegenteil - wenn ich mit Anni unterwegs war, kam mir so mancher Gedanke in den Kopf, was ich später am Tag im Blog erzählen könnte. Bloß wenn wir dann zuhause waren... erstmal verpusten, dann dies und das tun... und dann: Äh, was wollte ich da vorhin eigentlich schreiben?

Falls ich überhaupt dran gedacht hab!

Und so vergeht die Zeit...

In den letzten Wochen war ich aber sehr intensiv mit dem Thema Hundefutter befasst. Das kam eigentlich daher, weil mich das datensüchtige Internet besser kennt als ich mich selbst - so bekam ich eine Reklame von Terra Canis-Hundefutter. Die Firma verwies in ihrem Text auf einen bestimmten Eintrag in einem Hundeblog, das ich bis dato nicht kannte: "Les Wauz". Und da schrieb die junge Frau, der das Blog gehört, unter der Überschrift "Wie Stiftung Warentest uns und unseren Hunden Lügen und Abfälle füttern möchte" über ein Thema, das ich elektrisierend fand. Denn: Dass die Futtersorten, die wir so im Supermarkt und meinetwegen bei Fressnapf, Futterhaus und ähnlichen Läden kaufen, nicht immer das Gelbe vom Ei sind, hatte ich schon gehört. Bloß kannte ich keine Alternativen. Bzw. ich wusste nicht, was denn statt dessen wirklich gut wäre und nicht nur angeblich.

Ich hab mal schlechte Erfahrung mit Hill's gemacht, das über den grünen Klee gelobt wurde. Anni bekam nach ein paar Tagen Durchfall davon. Ich machte mich dann im Internet schlau und fand heraus, dass es auch manchen anderen Hunden so erging.

Was ich aber hier bei Les Wauz über den Testbericht für Hundefuttersorten las - meine Güte! Echt spannend. Die Supermarktsorten hatten durchweg gut abgeschnitten, schlechter dagegen wurden solche bewertet, die auf völlig natürliche Zutaten setzen.

Wieso das? Jaaah - weil in den anderen Sorten die Inhaltsstoffe immer genau gleich sind. Immer genau gleich viele Vitamine, Mineralstoffe und was so alles drin ist. Völlig klar, denn wenn man die künstlich zusetzt, kann man sie auch aufs Gramm exakt dosieren.

Aber muss das so sein? Essen wir denn selber so? Jeden Tag genau die gleichen Inhaltsstoffe? Oder hat man mal etwas mehr von diesem, mal von jenem, je nachdem was man isst, und so über längere Zeit ist dann alles dabei? Ist das vielleicht genau so von Mutter Natur vorgesehen?

Würd ich ja mal annehmen, dass es so ist.

Die Stiftung Warentest hielt dies aber für ein Manko. (Dazu kam dann noch so ein lächerlicher Punkt wie der, dass die Etiketten von Terra Canis nicht so bunt sind und im Laden leicht übersehen werden können. Boah!)

Wirklich schockierend fand ich aber etwas anderes: Was da alles für Müll drin sein darf im Hunde- und auch Katzenfutter!!! Ihr glaubt es nicht! Regelrechter Dreck. Wobei, ich meine mich zu erinnern, dass auch in Gulasch für Menschen Klärschlamm ist... sein darf! Das ist nicht etwa ein Lebensmittel-Skandal, sondern erlaubt. Wer erlaubt das? Letztlich wohl die Politik. Na logo. Es geht ja immer darum, was den Damen und Herren Konzernen am besten passt, und Scheiß doch auf die Kunden. Denen kann man ja dann Lügen darüber erzählen, wie gesund das alles wäre.

Ich lese seitdem, dass jeder zweite Hund über 10 Jahre einen Tumor entwickelt. Er muss nicht unbedingt gleich dran sterben, aber ich möchte nicht, dass Anni so etwas passiert - oder egal welchem anderen Hund oder Katz. Kann es am Futter liegen? Warum nicht? Denken wir nicht auch, dass gute und gesunde Ernährung uns Menschen bis ins Alter gesund erhält?

Nein, ich bin auf keinem Veganertrip, obwohl ich das als Alternative im täglichen Allerlei durchaus spannend finde. Es gibt ja schon Leute, die ihren Hund vegan ernähren. Er kann das tatsächlich vertragen, und Rücksicht auf die Schlachttiere zu  nehmen, ist absolut angebracht. Aber Hunde lieben Fleisch. So ganz ohne ist auch nicht schön, und artgerecht sicher nicht.

Ich ging zuerst mal zum Fressnapf. Die führen Terra Canis nämlich auch, bloß die Auswahl ist sehr begrenzt, und davon gehen noch die Sorten für Welpen und Senioren ab.

Immerhin, ich kam frohgemut mit einigen Probedosen für "adult" nach Hause. Abends bekam Anni zur Hälfte ihr gewohntes Essen, auf die andere Seite im Napf legte ich das neue.

Anni guckte das alte Zeugs erst gar nicht an, innerhalb eines Sekundenbruchteils hatte sie die Nase im Terra Canis! Da sie aber gefräßig ist, verschmähte sie auch das andere nicht ganz, nur eben, es kam zum Schluss.

Auch an den nächsten Tagen klappte es wunderbar. Nun hab ich ja glücklicherweise keinen mäkeligen Hund; die Gefahr, dass sie etwas gar nicht mag, ist recht gering. Eine Ausnahme waren die Filetstücke von Cesar. Die verschmähte sie standhaft.

Nun ist es aber so: Im Terra Canis sind viele Kräuter. Eigentlich ist das gut! Der Wolf frisst auch Kräuter in der freien Natur. Es gibt aber Hunde, ich las es in den Bewertungen, die manchmal plötzlich die Nase voll haben vom Kräutergeruch und das Futter nicht mehr mögen. Dies kommt nicht oft vor, könnte aber mal. Wer weiß das schon vorher.

(Edit: Wir haben jetzt Ende 2016, und nachdem ich einige Zeit kein Terra Canis gefüttert hatte, hab ich jetzt mal wieder welches gekauft. Mein Eindruck: Der starke Kräutergeruch ist nicht mehr! Vielleicht wurde wegen der etwas kritischeren Bewertungen etwas geändert. Auf jeden Fall: Ist besser jetzt!)

(Noch ein Edit: Leider wurde die Firma an Nestlé verkauft! Das Futter muss deshalb nicht schlechter werden, das denke ich im Gegensatz zu vielen anderen Kritikern. Aber obwohl ich weiß, dass man diesem Konzern nicht wirklich entkommen kann (denn auch andere Hersteller nutzen Produkte von Nestlé, keine Mensch durchschaut das alles) so möchte ich diesen Konzern doch da meiden, wo ich ihn sehe.
Außerdem gibt es immer mehr wirklich gute Bio-Futtersorten.)

Es war von Anfang an klar, dass ich es nicht bei dieser einen Sorte belassen würde. Abwechslung ist ja nicht verkehrt. Denn zum Glück gibt es auch andere, die von gleicher Qualität sind. Ich hab jetzt im Moment neben TC noch "Herrmann's Bio", "Pauls Beute", und "Wolf of Wilderness". Es gibt aber noch mehr vergleichbare Hersteller! Man muss sehen, was einem sympathisch ist. 

(Noch mal editiert: Mittlerweile haben wir außer Hermann's Bio und TC noch Hirtengold und Naftie. Beide setzen auf ein Baukasten-System. Man gibt verschiedene Zusätze hinein, die sonst beim Kochen in der Dose zerstört würden, und sie haben auch sonst schöne Sachen. Naftie hat dazu noch das Prinzip, die Nutztiere zu schonen. Ihr solltet unbedingt nach beiden Herstellern googeln. Einfach Hirtengold eingeben und Naftie. Beste Empfehlung!)

Und das ist das Wichtige, worauf man achten sollte: Keine künstlichen Zusätze! Reines Fleisch in Lebensmittelqualität. (Die Rezeptur schmeckt uns nur nicht so.) Möglichst wenig Getreide! Wir denken immer, die Hunde würden es aus dem Verdauungstrakt ihrer Beutetiere bekommen, aber das stimmt ja wohl doch nicht ganz. Zum einen - es wäre verdammt wenig. Zum anderen haben Beobachtungen an Wölfen gezeigt, dass die beim Zerreißen ihrer Beute deren Magen und Darm beiseite werfen und ihn ignorieren. Also nichts mit: Die holen sich ihr Gemüse aus dem Beutetier.

Trotzdem ist der Hund mittlerweile in der Lage, Getreide besser zu verdauen als ein Wolf. Ein paar Zigtausende von Jahren mit dem Menschen, der mit dem kostbaren Fleisch geizig war, führten zu einer Veränderung des Verauungstraktes.
Man muss nicht unbedingt auf "getreidefrei" achten. Es sollte nur nicht, wie bei den billigen Supermarktsorten, überwiegen - bei 4% Fleisch und tierischen Nebenerzeugnissen!


Beim Menschen übrigens gibt es die Kuriosität, dass Reis essende Völker einen längeren Dünndarm haben als Europäer, als Anpassung an das Hauptnahrungsmittel. Daran sieht man schon, dass es bei Tieren wie Hunden und Katzen gar nichts bringen kann, ihnen Getreidemahlzeiten zu geben, aber genau das ist oft der Hauptbestandteil der Supermarktsorten. Die Tiere werden damit zwar abgefüllt, aber nicht wirklich ernährt.

Nebenbei bekommen viele Hunde noch eine Getreide-Unverträglichkeit. Längere Zeit war ich nicht sicher, ob Anni auch eine hätte, denn ihr "Output" war zwar geformt, aber matschig wie Pudding. Wenn sie ins Gras pupte, hatte ich immer Mühe mit dem Gassibeutel zu werkeln - die Grashalme blieben schmierig. Und heute? Nach etwa drei Wochen Fütterung mit dem "guten" Zeugs war alles in Butter. Output fest genug, dass sich a) die Analdrüse entleeren kann und b) das Gras sauber bleibt.

Leute, ich schwör! Es ist nicht egal, was man dem Viech zu fressen gibt!

Ich führ das Thema weiter. Jetzt hat der Lg das Essen fertig (für uns Menschen) und ich muss aufhören zu schreiben,

Hier der Link zu dem genannten Artikel in Les Wauz:
http://leswauz.com/2015/02/28/wie-stiftung-warentest-uns-und-unseren-hunden-luegen-und-abfaelle-fuettern-moechte/





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