Freitag, 16. September 2011

Das Schreiblabor

Kürzlich fand ich im Internet das Schreiblabor.

Da hab ich dann mal spaßeshalber den Eintrag "Tölekommunikation" überprüfen lassen. Es wird angezeigt, wie viele Phrasen man verwendet, Blähwörter (die den Text sinnlos aufblähen), Anglizismen, wie viele lange Wörter - und, der Fachausdruck war mir neu: den Flesch-Wert. Das ist ein Lesbarkeits-Index. Schreibste also einen Schachtelsatz nach dem anderen, wird die Lesbarkeit erschwert und der Flesch-Wert liegt unter 35. Meiner lag bei 87. Und das bedeutet auf der Schreiblabor-Skala: Anspruchslos. Wie im Comic und in Werbetexten.

Der Witz ist nun, dass ich durchaus den Anspruch habe, lesbar zu schreiben. Offenbar ist mir das gelungen.

Zwei Blähwörter waren dabei, also extrem wenige. (Das Programm unterscheidet nicht zwischen überflüssigen Füllwörtern und echten Modalpartikeln und Konjunktionen, die muss man dann selber aussortieren.)

Und angeblich hab ich 3 Anglizismen verwendet. Da war ich erstaunt. Die vermeide ich, wenn möglich. Als Anglizismus wurden denn auch zweimal das Wort "prompt" gezählt und einmal "drum". Es handelte sich bei letzterem aber um keine Trommel, sondern um: "... und der schert sich nicht drum".

Und prompt gibt es zwar auch in der englischen Sprache. Aber es stammt aus dem Französischen und wurde Anfang des 17. Jahrhunderts in Deutschland von dort entlehnt. Sagt mein etymologisches Wörterbuch.

Na ja, es war nur ein Spaß, aber man sieht, wie unterschiedlich die Meinungen sein können. Als Leserin mag ich selber keine Manierismen, sondern bevorzuge klare und unmissverständliche Sätze, und danach hab ich mich beim Schreiben auch gerichtet. Und wenn ich einen meiner älteren Einträge sehe und dabei irgendwelches wirre Zeug finde oder einen überflüssigen Absatz, ändere ich das auch Wochen später noch.


Nebenbei - das Wort Tölekommunikation stammt nicht so ganz von mir, sondern wieder mal von sprachwitzigen LG. Der nannte Anni ein Töletubbi. Darauf erfand ich passende ähnliche Wörter: Tölepathie, Tölegrafenmast, Tölevision, und eben auch -kommunikation.

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