Montag, 5. September 2011

Spielplatz und Stolpersteine

Ich hab ganz vergessen zu erwähnen, dass sich unsere Gassizeiten etwas geändert haben. Anni ist ja jetzt ein Junghund und kein Welpe, da müssen wir nicht mehr alle vier Stunden raus.

Also gehen wir um 7, um 13, 18 und so gegen 22:30 nach draußen. Vor einigen Wochen war es noch 23 Uhr, aber mir ist das irgendwie zu spät - ich find's unangenehm, um die Zeit durch einsame nächtliche Straßen zu tappern. Dabei bin ich gar nicht so bange. 31 Jahre lang hab ich Nachtdienste geschoben, und die meiste Zeit davon alleine auf einer Haltestelle. (Später dann, durch Umsetzung innerhalb des Betriebes, hatte ich Kollegen dabei.)

Aber nun - mag ich's nicht mehr. Also verschiebe ich den letzten Gassigang immer weiter in Richtung 22 Uhr. Irgendwann werden wir auch später als 7 Uhr morgens nach draußen gehen. Wird sich finden. Annis körperliche Entwicklung geht ja wohl noch weiter, eines Tages kann sie 12 Stunden über Nacht durchhalten, dann sehen wir mal.

Die 7-Uhr-Runde ist ohnehin die ultrakurze Hunderunde. Wir gehen nur ums Haus herum, und 20 Minuten später liegen wir wieder im Bett und pennen noch eine Runde. Was soll ich um sieben Uhr. Ich weiß, viele Leute stehen dann auf, aber he - ich musste 31 Jahre lang um 3 Uhr aufstehen im Frühdienst. So leicht kriegt mich jetzt keiner mehr aus den Federn! Wozu soll das Rentnerdasein denn sonst gut sein.

Mittags gehen wir üblicherweise in den Eichtalpark. Anni kann jetzt schon lange laufen. Wir sind zwar noch nicht bis zum Botanischen Sondergarten gekommen, aber das wird auch noch. Bis zur Hopfenkarre, wo das Fresshaus mit dem gelben Hund vor der Tür ist, kommen wir aber leicht, und ich muss Anni nicht mehr nach Hause tragen, weil der Weg für sie zu weit wird.

Abends um 6 machen wir die Conrad-Runde. Das ist ja dieser Elektroladen, die Meisten werden ihn als Katalog kennen. Also wir gehen an der Wandse entlang, aber in die andere Richtung, flussabwärts, nicht aufwärts in den Park. Wir kommen an den Wandsbeker Wasserfällen vorbei 


  Wasserfall  

Anni guckt gerne von oben auf das Wasser hinunter

  Wasserfall2  

danach kommt der Hundeauslaufplatz, den ich schon erwähnt habe, dann gehen wir an Conrad vorbei, und danach erreichen wir den "Spielplatz":

Spielplatz 









Es ist ein Brachgelände, auf dem sich sehr schön buddeln lässt - und, man sieht's nicht auf dem Foto, auf dem Platz liegt allerlei kleinteiliger Müll. Solche Dinge sind ja Annis liebste Spielzeuge. Besonders ein kleines schwarzes Gummiteil, vielleicht der Schlauch aus einem kaputten Autoreifen, hat es ihr angetan. Sie findet es jeden Tag wieder, springt herum wie ein Fohlen und schlägt sich das Teil um die Ohren. Auf der Straße stehen manchmal Leute und lachen.

Schlauch2 


Schlauch1  

Hier hat sie einen Trinkhalm




Dose2


Dose3


Dose4



Dose1


Es ist schon erstaunlich, was man alles entdeckt, wenn man mit dem Hund unterwegs ist! Bisher hatte ich wenig Grund, am Baumarkt vorbei zu gehen, bis ich mich links davon befinde. Jetzt aber kommen wir auf dem Weg vom Spielplatz nach Hause dort vorbei - uns was finde ich - Stolpersteine!

Stolpersteine


Das Projekt ist mir seit vielen Jahren bekannt, aber bisher hatte ich noch nichts davon entdeckt. Diese Messingplatten erinnern an deportierte Juden während der Nazizeit, und sie liegen immer vor dem Haus, in dem die Person oder die Personen gelebt hatten.

Man kann ziemlich leicht achtlos darüber hinweg laufen, bis man die Stolpersteine einmal gesehen hat. Dann fallen sie einem auf. In Volksdorf gibt es auch einen, direkt vor der Polizeiwache Im Alten Dorfe 6, und den sah ich schon von weitem. Wir sind allerdings auch deswegen hingegangen, mein LG, Anni und ich. 

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