Mittwoch, 8. Juni 2011

Regenwetter


Mein Hund ist ja nicht wirklich wasserscheu, normaler Regen macht ihr nichts aus. Aber das heute war ihr eindeutig zu viel!

Um zwei Uhr mittags mussten wir zum dritten Mal los (wir gehen um 6, um 10, 14, 18 und 22 Uhr). Da tröpfelte es noch ein bisschen, und ich dachte, der Regen hört wohl auf. Wir gingen links erst um die Hausecke auf die Pipi-Pupu-Wiese und machten dort selbiges, dann wollte Anni mal wieder nicht in den Park, sondern ein bisschen auf der Straße entlang. Wir gingen am Griechischen Restaurant um die Ecke und geradeaus, und plötzlich fing es an zu gießen – da war das Ende von weg! Nicht nur das Hundefell, auch meine Sommerjacke waren im Nu durchnässt. Anni blieb stehen. Sie wollte jetzt zu Hause sein. Aber dafür mussten wir erst einmal hingehen, das nützte ja nun nichts. Als sie versuchte, an meinem Bein hochzuklettern, riet ich, dass sie wohl auf den Arm wollte. Also nahm ich den klatschnassen Köter an meine klatschnasse Jacke und marschierte los, und irgendwie wärmten wir uns gegenseitig trotz  Regen und Wind. Wir waren im Karree gegangen und mussten nun von hinten durch den Park.

In der Wohnung rubbelte ich Anni zuerst mit dem Handtuch ab und setzte sie dann aufs Sofa, wo sie sich tatsächlich ohne allzu viel Gezappel mit dem Fön trocknen ließ. Ich selbst musste mein T-Shirt wechseln, es war genau so nass wie die Jacke.

Um 18 Uhr war unser nächster Termin. Immer noch regnete es ziemlich stark. Wie üblich trug ich Anni bis zur Hausecke und setzte sie auf der Wiese ab, wo sie schnell pinkelte und sich dann weigerte, weiter zu gehen. "Na, was möchtest du denn?" fragte ich, und schon rannte sie zur Haustür und legte sich davor: Hier bleib ich jetzt liegen, bis du die Tür aufschließt!

Das tat ich. Spaziergang fiel also diesmal aus.

Jetzt hoffe ich (ohne allzu viel Hoffnung) dass es gegen 22 Uhr trockener sein wird.

Wir haben in Hamburg ja eine Light-Version der Weißen Nächte, im Juni wird es nachts nie wirklich schwarz, und man kann sich lange im Park aufhalten ohne Angstzustände. Gestern Abend um diese Zeit war das Wetter wunderschön, und wir trafen auf der Liegewiese einen kleinen Langhaardackel – ich weiß nicht, Copi oder so heißt er. Ich war gerade dabei, einen gefundenen Bierdeckel für Anni als Frisbee zu werfen, da stand er plötzlich neben uns und schnappte sich das Stück Pappe. Sein Frauchen tauchte etwas später auch auf. Sie hatte Spätdienst und noch etwas gegessen, erzählte sie, sonst wäre sie um diese Zeit gar nicht mehr unterwegs gewesen. Wir fanden den Zufall aber günstig.

Unsere Hunde tobten so wild miteinander, man hatte den Eindruck, die rennen mit 100 Stundenkilometern! Auf ihren Rat hin ließ ich Annis Leine los. Das hatte ich noch nie getan, immerhin hat sie noch nicht gelernt, zuverlässig zu kommen – obwohl sie eigentlich immer kommt, wenn ich sie rufe. Trotzdem hatte ich ein bisschen Bammel. Aber es war schon so: Sie hielt sich an Copi, und der ist schon ein wenig älter und rennt nicht unkontrolliert weg.

Bisschen pädophil ist Copi ja möglicherweise… *g* Er versuchte sich ein wenig an dem kleinen Mädchen, sogar an ihrem Kopf. Vielleicht weiß er auch noch nicht so genau, welches Körperende zuständig ist. Anni hielt verdutzt still und wunderte sich bloß.

Copis Frauchen hatte ihre Leine irgendwo auf die Wiese gelegt, und am Ende liefen wir rum und suchten die. Ich lieh ihr meine Taschenlampe, und nach ein paar Minuten fand sich die Leine wieder an. Denn so um halb elf Uhr nachts wird es doch dämmerig genug, dass man auf Gras schlecht etwas Dunkles erkennt. Den Dackel übrigens auch! *g* Nur Anni leuchtet schneeweiß bei Restlicht. Vielleicht finde ich sie dafür im Winter schlecht wieder.

Wir verabredeten uns vage für heute Abend. Vielleicht treffen wir uns wieder. Aber wenn es immer noch gießt, hat Anni garantiert keine Lust, bis zur Liegewiese zu laufen.


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