Dienstag, 21. Februar 2012

Vier schwarze Häufchen

Heute Morgen stand ich auf, und wie üblich blieb Anni noch in ihrem Bettchen liegen. Ich erledigte das Morgenritual im Badezimmer, nahm dann meinen Kaffee, der in der Zwischenzeit durch die Maschine gegurgelt war, und setze mich im Wohnzimmer auf das Sofa.

Dabei fiel mein Blick ins Computerzimmer. Was war denn das?

Da lagen vier schwarze Dinger am Boden, die ich nicht identifizieren konnte. Hatte Anni irgend etwas in Einzelteile zerrissen und verstreut?

Ich ging hin. Und sah vier - äh - Schiethaufen.

Und jeder einzelne davon eine normale "Portion".

Da wusste ich: Das Rinderherz!

Es ist nämlich so, dass Anni von frischem Fleisch doller aus der Büx muss als vom Fertigfutter, und sie hatte zum Geburtstag ein Stück Rinderherz bekommen. Ich hatte mich an den letzten zwei Tagen schon gewundert, dass nur ziemlich wenig aus ihr raus kam; man hat es ja nach einiger Zeit im Gefühl, ob der Hund angemessen Pupu macht oder auch nicht.

Tja, und da muss das wohl in der Nacht unerträglich gedrückt haben, wie soll sie auch eine vierfache normale Menge stundenlang aufhalten. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Anni erfolglos versucht hat, mich zu wecken - und dann nicht wusste, was sie anderes tun sollte, als sich in das am weitesten entfernte Zimmer zu verdrücken und der Natur ihren Lauf zu lassen.

Wäre sie in ihrem Welpenlaufstall eingeschlossen gewesen, dann hätte sie garantiert ein solches Geschrei angestimmt, dass ich aufgewacht wäre. In ihrer Pupu schlafen, das will sie auf keinen Fall. Aber sie ist ja erwachsen, ich sperr sie über Nacht schon lange nicht mehr ein. Als Welpe kann es passieren, dass der Hund nachts herumstreunt und Unfug anstellt. Aber nachdem ich eines Abends vergessen hatte, das Türchen mit dem Reißverschluss zu schließen und Anni nichts anstellte, sondern nur mal in die Küche ging, um zu trinken, ließ ich die Tür offen. So muss sie nicht dursten bis zum Morgen.

Seufzend holte ich die berühmten Pupu-Beutel (ich brauchte zwei!) und sammelte die Bescherung ein. Zum Glück lag alles so trocken auf dem Teppich, dass es leicht zu reinigen sein würde. Aber zuerst musste ich mit Anni raus, denn mit Pipi wird es morgens auch dringend.

Anni kam aus dem Schlafzimmer gelaufen, sagte mir guten Morgen, und ging dann gleich an die Tür, die ins Computerzimmer führt. Da blieb sie stehen und starrte quer durch den Raum dort hin, wo vorher die Häufchen gelegen hatten. Man konnte ihr deutlich anmerken, dass sie staunte: Nanu? Wo war denn das Malheur plötzlich hin?? Wenn Anni sich wundert, zucken ihre Ohren.

Na ja, das Ganze ist nicht schön, aber ich glaub man kann ihr keinen Vorwurf machen. Viele Optionen hatte sie ja nicht, um mit der Situation ganz allein fertig zu werden.

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