Dienstag, 7. Februar 2012

Wie Anni mich einmal

...vor einem Bußgeld bewahrte.

Zumindest vor einer Verwarnung...

Wenn wir in Volksdorf sind, gehen wir morgens ja oft diese Runde an den Ziegen und am Allhorndiek-See vorbei. Der liegt im Wald. Wie andere Leute auch, lasse ich meinen Hund dort manchmal frei laufen, obwohl wir gar keine Leinenbefreiung haben.

Dies liegt hauptsächlich daran, weil Anni das Kommando "Bleib!" nicht beherrscht. Für sowas ist sie zu ungeduldig. Die Anforderungen zur Leinenbefreiung sind niedrig, das schaffen eigentlich alle, zumal man großzügig mit Leckerlis sein darf. Bloß, wenn das Viech nicht minutenlang sitzen bleibt, dann klappt das nicht.

Trotzdem hört Anni ganz gut. Manches Mal viel besser als andere Hunde, nach denen ihre Besitzer schreien können bis sie schwarz werden, und der Köter schert sich nicht drum.

Nun war es im Spätherbst, als ich mit Anni alleine durch den Wald ging (der Lg arbeitete wieder mal an einem freien Tag) und sie lief ohne Leine umher.

Dann kam eine Wegbiegung. Durch das schon kahle Gestrüpp sah ich um die Kurve ein grünes Auto stehen mit einem Behörden-Kennzeichen.  Irgendwie alarmierte mich der Anblick, und ich zischte: "Anni, komm her."

Mein Hund kam brav und lief direkt neben meinem Fuß einher, genau wie es sich der Rudelführerin gegenüber gehört.

Wir kamen dem Auto näher. Da stieg ein Mann aus. Er lehnte sich mit dem Rücken gegen das Blech, verschränkte die Arme, und stellte das eine Bein über das andere. So starrte er uns an. Irgendwie finster, fand ich. Geradezu drohend. Der wartete nur darauf, dass mein Hund wild herumlief und sich nicht rufen ließ - oder so ähnlich.

Mir fiel ein, dass im Eichtalpark unter Hundebesitzern die Warnung umgeht: Hauptsächlich am Dienstag-Vormittag ist jemand vom Ordnungsamt unterwegs und überprüft, ob die freilaufenden Hunde auch frei laufen dürfen. (Mich selbst betrifft das zwar nicht, weil Anni im Park immer angeleint ist, aber Information kann ja nie schaden.)

Und hier, ich glaub das immer noch, stand einer herum und hoffte auf ein paar Bußgelder.

Eine Sekunde lang dachte ich darüber nach, Anni an die Leine zu nehmen. Aber vor den Augen des Ordnungshüters? Wie feige ist das denn? Und außerdem sähe es nach schlechtem Gewissen aus.

Nein, jetzt mussten wir die Sache schon durchziehen. Anni benahm sich vorbildlich! Die ganze Zeit, und leider waren wir lange im Blickfeld des Gesetzes, blieb sie wo sie war. Der Wanderweg wurde an einem Stück extrem matschig, wir wichen zur Seite auf den Waldboden aus - Anni klebte geradezu an meinem Hacken. Sie ging keinen einzigen Schritt beiseite wie ein gut dressierter Schäferhund.

Und so entfernten wir uns vorbildlich, bis der Typ uns endlich nicht mehr hinterherstarren konnte.

PUH!! 
 

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