Dienstag, 23. August 2011

Poop happens

Plötzlich fuhr Anni auf dem Hintern Schlitten - ein ziemlich deutliches Zeichen dafür, dass eine Wurmkur angebracht ist. In weiser Voraussicht hatte ich schon ein Mittel gekauft. Dieses hier:  Contra Wurm 

Das ist keine chemische Keule, sondern eine Art Kräutermischung, die frei lebende Wölfe von selber fressen, um sich ihrer Parasiten zu entledigen. Es wirkt nicht auf den Hund, sondern nur auf die Würmer. Lest Euch den Text ruhig mal durch, auch wenn er lang ist, ich fand's interessant.

Na jedenfalls, am Sonnabend um 13 Uhr mischte ich das Pulver heimtückisch unter Annis Futter und ging dann mit ihr los. Nach 20 Minuten, hatte ich gelesen, sollte es anfangen mit dem Durchfall.

Es vergingen 20 Minuten, 40, und 60 - nix. Ich war schon mit ihr an einsame Stellen mit Waldboden gegangen, weil ein Klecks Dünnpfiff da nicht auffällt und niemanden belästigt. Denn mit Pupu-Beutel aufnehmen - das klappt nicht.

Aber nach über einer Stunde war noch immer nichts passiert, und ich wurde es langsam leid. Wir gingen wieder nach Hause. Zu toom zum Einkaufen musste ich auch noch, und ich dachte so bei mir - na ja, wenn es während meiner Abwesenheit los geht, dann isses eben so, wir haben ja Putzmittel und Geruchsstopper und Teppichschaum und die ganze Palette.

Es war das erste Mal, dass ich Anni eine Dreiviertelstunde alleine ließ. Ich rannte und hetzte nicht, erledigte nur meinen Einkauf zügig und ohne langes Herumgucken, was es sonst noch so gibt im Supermarkt. Als ich nach 45 Minuten zurück kam, war alles ruhig. Anni hatte das Stück Dörrfleisch verzehrt, das ich ihr zum Abschied gegeben hatte, und war gerade dabei gewesen, aus dem Wassernapf zu trinken, als ich nach Hause kam. Das merkte ich an ihrem nassen Bart und an den Wassertropfen, die von ihrem Napf zur Wohnungstür führten.

Die Wurmkur hatte sich noch nicht bemerkbar gemacht.

So wartete ich denn bis um 18 Uhr, als unsere nächste planmäßige Runde anstand. Wir gingen um die Hausecke auf die Pipi-Pupu-Wiese. Anni kennt das und erledigt ihre Geschäfte sofort, dann können wir gleich den Beutel wegwerfen und danach unbelastet spazieren gehen.

Sie legte auch gleich los, und ich dachte noch so: Ach, das sieht ja ganz normal aus....


Ups. Das "Normale" hatte wohl wie ein Korken gewirkt. Als der raus war, kam der Dünnpfiff. Und ich sag Euch! Das war nicht wenig. Und nun leider im Gras, wo es schon immer etwas schwieriger ist, die Hinterlassenschaft aufzuheben, als auf glattem Boden. Das hier war nun beim besten Willen nicht zu entfernen, viel zu dünn. (Übrigens war es am nächsten Tag nicht mehr zu sehen. Offenbar im Boden versickert.)

Wir gingen um das Haus herum. Hinten führt so ein Plattenweg dran vorbei, und daneben ist Rasen und es stehen allerlei Büsche am Rand, unter denen Erde aufgehäufelt ist.

Genau auf diesem Weg hockte Anni sich unverhofft hin... und... schisssss....! Man kann es nicht anders sagen. Wie aus einem Feuerwehrschlauch schoss es aus ihr heraus! Eine Menge! Ich hätte nicht gedacht, dass so viel Zeugs in einem so kleinen Hund stecken kann!

Ach du liebe Zeit, Anni! Wie soll ich denn jetzt den Weg säubern. Mit den Händen schaufelte ich Erde von unter den Büschen auf das Malheur, wartete ein bisschen wegen Aufsaugen, stülpte dann den Pupu-Beutel über meine Hand und schob das Ganze unter das Gestrüpp.

Eine leichte Schleifspur blieb zurück, für Menschen aber nicht zu identifizieren. (Für Hunde schon. Anni schnüffelt jetzt jedes Mal, wenn wir an der Stelle vorbei kommen.)

Mit Schrecken dachte ich daran: Wenn das nun wirklich in der Wohnung passiert wäre! Ich glaub, das Haus wäre für unbewohnbar erklärt und abgerissen worden.

Man muss die Prozedur am nächsten Tag wiederholen (und in 10 bis 14 Tagen das Ganze noch einmal). Aber am Sonntag war gar kein Durchfall mehr.

Und: Anni fährt nicht mehr Schlitten.
Mir scheint, das Zeugs wirkt tatsächlich.

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