Sonntag, 15. Mai 2011

1. Mai: Der erste Tag zu Hause


Am Morgen um 5 Uhr fing Anni laut an zu jammern - da musste sie. Ich sauste mit ihr ins Bad und setzte sie in ihr Welpenklo, wo sie tatsächlich machte, es aber nicht mitbekam. Sie war so beschäftigt damit, wie ein Flummy auf und ab zu springen aus Freude darüber, dass ich mit ihr durch die Wohnung rannte - während sich hinten das Geschäft von allein erledigte.


Dafür verrichtete sie dann um viertel nach sieben, als ich übernächtigt gerade die Kaffeemaschine füllte, ein großes Geschäft auf den Schlafzimmerteppich. Nun ja, sie wusste es nicht besser, man hat ja auch Teppichschaum. Kein Drama. Dann passierte dasselbe mit einem Pfützchen später noch einmal. Ich brauchte nur mal eine Minute weg zu sehen - schon passiert! Man kann aufpassen wie ein Schießhund, aber eine Sekunde der Unaufmerksamkeit, und schon ist alles zu spät.

Draußen machte sie aber, auch wenn ihr die Welt noch ein bisschen unheimlich war. Neben dem Haus, in dem ich wohne, ist ja der Eichtalpark. Die Wandse fließt am Haus vorbei, alles voller Wildwiese und ein Kiesweg. Darauf fahren Radfahrer und laufen Jogger. Anni sah erstmal jedem fassungslos nach! Sie merkte aber schnell, dass sich keiner um sie kümmerte, und bemühte sich, solche Leute zu ignorieren.

Als sie sich wieder mal in der Leine verheddert hatte, stand ich gebückt neben ihr und entwirrte alles - da stand ein Riesenschnauzer plötzlich da! Sein Kopf war etwa so groß wie Anni. Er beschnüffelte sie von vorne bis hinten, während sie vernünftigerweise still dastand und den Schwanz nach unten hielt. Demutshaltung. Ich stand so ähnlich daneben. Die Angst der Ersthundebesitzer: Da kommt ein ungeheuer großer Köter und frisst meinen Welpen!

Aber dieser war ein sanfter Riese und schien mir wirklich nett. Er ging dann auch gleich weiter.

Das war vormittags so gegen halb elf, da war noch ein ziemlich kalter Wind und das arme Hundekind zitterte ein bisschen. Ich begriff plötzlich besser, warum manche Leute ihren Hunden Mäntelchen anziehen!

Am Nachmittag kam mein LG nach Feierabend vorbei, er wollte Anni mal kurz begrüßen. Wir gingen wieder an die Wandse.  Allzu lange sollen Welpen aber noch nicht laufen, wegen der Gelenke, und so kehrten wir nach einer Viertelstunde wieder um (sie verbringt viel Zeit im Sitzen und riecht an Blumen, deshalb gab ich ein paar Minuten dazu). Es war wie bei Fix und Foxi: Grüne Wiese voller Löwenzahn und Gänseblümchen und mittendrin das Hundekind!


Auf der Wiese1a

Auf diesem Foto ist die Leine weggeklont, die störte so den Gesamteindruck. Selbstverständlich lasse ich Anni noch nicht ohne Leine herumlaufen. (Mal abgesehen davon, dass das auch nicht erlaubt ist. Leider halten sich viele Leute nicht daran, und man hat Zweifel, dass alle 'leinenbefreit' sind durch einen besonderen Lehrgang.)



Gut ist ja, dass Welpen ziemlich oft umkippen und in den Tiefschlaf fallen, die ganze übrige Zeit ist man hinter ihnen her und passt auf, was sie anstellen. *gg* Na, ich wusste es ja vorher, eine Überraschung ist es nicht.

Übrigens bin ich ziemlich sicher, dass Anni ein Nagetier im Stammbaum hat! Sie kaut auf absolut allem, was sie findet, ob Teppichläufer oder ein Blatt Papier. Das ist nicht schlimm, meine Läufer sind diese billigen Webdinger von Ikea, da kann man neue kaufen. Es geht mehr um das Allgemeine: Dass sie irgendwann mal lernt, man nagt nicht an der gesamten Wohnungseinrichtung. Ich geb ihr immer das Mondgesicht, ein Hundespielzeug, das ist zum Kauen da. Oder auch ein "Welpen-Spaghetti", so eine dünne Kaustange. Stinkt ja saumäßig, für Menschen. Anni ist begeistert.



Hier mit Mondgesicht:


Anni3


Vor dem Kamerablitz erschrickt sie, darum hab ich die Bilder im Haus ohne Blitz gemacht. Die sind naturgemäß technisch nicht so gut, aber es gibt da manchmal so hübsche Motive! Mit PI hab ich versucht, sie etwas aufzuhellen. Besser wirds nicht, aber heller:


Anni2a

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