Sonntag, 15. Mai 2011

Begegnung mit den Katzen

Drei Tage später hatte mein LG frei und holte uns mit dem Auto ab. Bei ihm leben seine Katze und mein Kater - abgesehen von Geckos, Chinesischen Rotbauchunken und einer Bartagame, aber die sind in ihren Terrarien. Auch die Fische und Garnelen stellen kein Problem dar für einen Hund. Zwei Katzen aber schon!


Die Mulle ist sehr ängstlich, und ich hatte geglaubt, wenn ein Welpe kommt, wird sie erkennen, dass es sich um ein Kind handelt, das nicht größer ist als sie selbst, und sich etwas weniger fürchten. Leider stellt sich mittlerweile heraus, dass meine Rechnung nicht aufgeht. Anni ist viel zu ungestüm! Mit ihrem wilden Spieltrieb vertreibt sie die arme Mulle auf erhöhte Plätze. 


Auch der Kater ist nicht besonders amüsiert, leider. Aber er kommt besser klar. Tagelang saß er auf dem Aquarium oder auf dem Kratzbaum und beobachtete Anni von oben mit nachdenklichem Gesichtsausdruck, geradezu forschend. Dann war er es, der zu dem Schluss kam: Das ist nur ein Kind. Das will nur spielen. Und dann wagte er sich von seinem hohen Platz herab und ließ sich ansatzweise mit dem Hündchen ein. Was nicht heißt, dass er nicht nach ihr schlägt, wenn sie ihm zu aufdringlich wird! Aber nachdem es anfangs immer der Kater war, der weg lief, rennt er jetzt auch gelegentlich hinter Anni her und jagt sie durch die Gegend. Anni ist natürlich begeistert. Genau das will sie ja, wenn sie anfängt mit dem "Verfolgen".


Zu meinem Amüsement habe ich gleich zu Anfang das klassische Missverständnis zwischen den beiden Tierarten beobachten können. Es war wie aus dem Lehrbuch! Anni stand vor der Mulle, wackelte mit dem Schwanz und hob freundlich eine Pfote - und erntete dafür weiter nichts als einen eiskalten, starren Blick. Dafür hebt die Mulle auch gelegentlich die Pfote, ohne dass Anni ahnt, was ihr da angedroht wird.

Eins auf die Nase hat sie von der Mulle aber schon gekriegt. Die saß nämlich auf dem Sofa, und Anni, noch zu klein um selber drauf zu steigen, hüpfte hektisch auf den Hinterbeinen vor der Mulle herum und versuchte, sie mit den Pfoten zu erreichen. Plötzlich - zack - so schnell kann man kaum gucken - hat sie eine gewischt gekriegt. Zwar ist nichts passiert, keine Verletzung. Aber Anni war so erschrocken, dass sie sofort weggegangen ist und sich auf dem Fußboden zusammengerollt hat. Da ist sie gleich eingeschlafen. Offenbar ihre Art, einen Schock zu verarbeiten.

Eine Lehre war ihr das nicht. :-)

Wie sehr ich auf Katzen "geeicht" bin, fiel mir gleich in den ersten Tagen auf. Anni war plötzlich nicht zu sehen. Ich lief von einem Zimmer zum anderen und suchte sie - und kam endlich auf die Idee, sie einfach mal zu rufen! Und ja, dann kommt sie erwartungsvoll angetobt. Bei einer Katze wäre Rufen vergeblich.

Wir amüsieren uns auch, wenn Anni trinkt. Das schlabbert und schlorzt, dass man es fast bei den Nachbarn hören kann, während die Katzen sehr vornehm trinken, da hört man nur mal so eine Art leises "tick-tick-tick".

Das Hundekind beißt übrigens gerne. Es tut ja noch gar nicht weh, aber ich stoße sofort einen Schmerzensschrei aus. So nachhaltig lässt  sie sich davon nicht beeindrucken, sie happst gleich danach wieder. Vor ein paar Tagen hat sie meinem LG in die Nase gebissen! Er hat sie ihr auch absichtlich hingehalten - sie hat dran geleckt, das fand er komisch - aber ich wusste schon, dass sie dann gleich hinterher mit ihren spitzen Milchzähnchen beißt. Für ihn war es eine Überraschung!  
 

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