Freitag, 1. Juli 2011

Anni beim Zahnarzt


Na, eigentlich war ich es, die hin musste. Am Tag zuvor hatte ich einen neuen Zahnersatz bekommen, und während dieser Zeit ging mein LG mit Anni im Park spazieren. Was ich nicht bedacht hatte: Man muss so einen Ersatz immer etwas nacharbeiten. Ist zwar merkwürdig, man fragt sich doch, wozu die ganzen Abdrücke sind und die Wachsmodelle und all das, wenn es am Ende dann doch nicht passt und drückt wie Sau. Aber so war's. Ich hielt den Schmerz bis abends um sieben aus, dann musste ich datt Dingens rausnehmen.

Der ZA hatte mir schon gesagt, ich sollte am nächsten Tag wieder kommen zur Nachjustierung. "Aber morgen hab ich gar keinen Babysitter für mein Hundebaby" sagte ich ratlos. (Mein LG hatte Dienst von 10 bis 20 Uhr.) "Dann bringen Sie ihn mit" bot mein Zahnarzt an. Ich war überrascht, mit solcher Großzügigkeit hatte ich gar nicht gerechnet!

Wir sollten so um 10 Uhr herum dort aufschlagen, hatten aber keinen verbindlichen Termin. Das war auch der Grund, weshalb ich Anni nicht alleine lassen mochte, die Sache konnte sich doch sehr in die Länge ziehen. Vorher liefen wir noch ein bisschen herum, damit Anni Pipi und Pupu machen konnte, dann steckte ich sie in ihre Tier-Transporttasche. Hm, das hört sich so einfach an: Ich steckte sie. In Wirklichkeit war es ein Kampf, der mindestens fünf Minuten dauerte. Sie will da partout nicht rein! Ich kenn das ja von den Katzen, hatte aber gehofft, ein Hund wäre etwas gehorsamer… Tja, Pustekuchen. Meiner ist eine Katze im Hundegewand. (Allerdings eine, die sich vor nix ekelt. Daran sieht man, es ist doch ein Köter.) *g*

Am Ende hatte ich gesiegt, auch wenn mir der Rücken vom ständigen gebückten Stehen höllisch wehtat. Zwar hatte ich eine Parkbank ausgesucht, um die Tasche nicht auf den Boden stellen zu müssen, aber es war trotzdem noch Bückerei. Anni quetschte ihren Kopf an der Seite raus, aber es ging so. Ich wollte sie in der Zahnarztpraxis etwas unter Verschluss halten, damit sie nicht so viele Hundebazillen herumstreuen konnte, deshalb die Aktion mit der Tasche. (Der Weg zur Praxis ist sehr kurz, lange tragen musste ich sie nicht.)

Aber als wir ankamen, wurde ein Lehrling mit ihr losgeschickt zum Spazierengehen. Ich saß etwa eine Dreiviertelstunde ungeduldig im Wartezimmer. Offenbar war das Mädel mit Anni wieder zurückgekommen, während ich dann endlich dran war und der ZA immer wieder mit dem Werkstück raus lief, um noch daran zu schleifen. Die Zahntechnikerin rannte kurz herein und holte etwas aus einem Schrank, dabei rief sie in meine Richtung: "Sie haben ja einen niedlichen Hund!!!!"  

Ja, hab ich. Einen, der nicht hört, aber niedlich isse.

Dann war ich endlich erlöst, die neuen Zähne taten nicht mehr weh. Man ließ mich in einen kleinen Raum voller Geräte, da saß Anni und freute sich ein bisschen, mich zu sehen. Aber offensichtlich hatten sie alle verwöhnt, so wirklich schien sie mich nicht vermisst zu haben. Auch ein Schüsselchen mit Wasser stand am Boden. Selbst der Zahnarzt drängelte sich noch mit in den engen Raum, um das Hündchen zu begutachten und zu lächeln.

Ich hätte ihn bitten sollen, ihr die ganzen Zähne zu ziehen, mit denen sie überall dran nagt. *g*



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