Montag, 25. Juli 2011

Wir verklickern ihr das!

Klicker

Das hier ist ein... hm, Knacker wäre wohl die treffende Bezeichnung. Im schönsten Denglisch heißt es aber Clicker. Dabei knackt das Ding, klicken hört sich für mich anders an.

Aber egal, ich werd es mal damit versuchen, bei meinem hyperaktiven Hündchen ein wenig Aufmerksamkeit zu erregen. Ich hab ja schon erzählt, dass es nicht wirkt, ihr bei gewünschtem Verhalten ein Leckerchen zu geben, weil Anni dann förmlich explodiert, herumspringt wie wild und an ihr voriges Verhalten keinen Sekundenbruchteil lang denkt.

Der Clicker aber gibt einem die Möglichkeit, in dem Sekundenbruchteil des korrekten Verhaltens ein Zeichen zu geben. Danach dann das Leckerli. Dafür muss der Hund aber zuerst mal wissen, dass Klick und Leckerchen eine Einheit bilden.

Das übt man. Und zwar drinnen und draußen, zu verschiedenen Tageszeiten und bei jedem Wetter. Hunde können nämlich nicht abstrahieren. Sie müssen erfahren, dass ein Kommando immer dasselbe bedeutet, ganz gleich in welcher Umgebung es gegeben wird.

Das hat nicht unbedingt etwas mit Dummheit zu tun, mir scheint eher, der Hund denkt in diesem Zusammenhang einfach zu viel. (Ohnehin ist das schon lange meine Meinung: Durch zu viel Denken passieren entschieden mehr Dummheiten auf der Welt als durch zu wenig Denken - anstatt sich einfach auf das Wesentliche zu konzentrieren.)

Wenn ein Hund etwas Neues lernt, beachtet er dabei seine Umgebung, die Tageszeit, aus welcher Richtung der Wind weht und weiß der Teufel was alles. Darum kann er vielleicht "Sitz" im Wohnzimmer, aber nicht draußen auf der Straße. Da darf man sich nicht wundern.

Im Buch "Jeder Hund ist anders" wird das sehr gut erklärt. Ich hab es gekauft, weil es für Leute ist, deren Hund nicht so reagiert wie in den Lehrbüchern steht, und das ist bei Anni definitiv der Fall. Die Autorin teilt die Hunde in drei Gruppen ein: Der Passive, der Aktive, und der Neutrale. Anni gehört zu den Aktiven. (Um nicht zu sagen, zu den Hyperaktiven.) Jeden muss man etwas anders behandeln. Der neutrale Hund ist völlig unproblematisch und reagiert auf alles wie im Lehrbuch; hat man so einen, braucht man "Jeder Hund ist anders" nicht. Außer, man will das mit dem Clicker lernen.

Wir sind noch beim ersten Schritt, ich klicke einfach wild rum und werfe Anni jedes Mal ein Leckerli hin. Dazu hab ich welche in kleine Stücke geschnitten, das wird sonst einfach zu viel. Dann hab ich erst im Wohnzimmer geklickt und geworfen und vorhin auch draußen. Im Buch steht, man soll das drei Tage lang machen. Ich hab aber den Eindruck, Anni hat es schon kapiert. Beim Klick spitzt sie ihre kleinen Schlappohren, so gut es eben geht, und guckt suchend in die Gegend. Übrigens findet sie das Leckerlistück oft nicht. Ich hatte erst gedacht, die ausziehbare Antenne am Clicker wäre überflüssig, aber der Stab ist ganz nützlich, um ihr zu zeigen, wo das Stückchen liegt.


(Man sollte aber tunlichst Untergründe suchen, auf denen man das Leckerli auch selber wiederfindet, nicht gerade im Gras oder auf Waldboden voller Laub.)

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